Explosion in Stuttgart verwandelt Wohngebiet in Trümmerfeld

85-Jährige vermisst

Mitten in der Nacht ein ohrenbetäubender Knall im Stuttgarter Westen. Ein Gebäude stürzt teilweise ein, Einsatzkräfte kämpfen gegen Flammen. Eine ältere Frau wird weiter vermisst.

Mit der Morgendämmerung ist das Ausmaß der Zerstörung zu sehen: Die Hälfte eines Wohnhauses ist schlicht in Fetzen gerissen. Überall Schutt und Trümmerteile. Davor ein ausgebranntes Fahrzeugwrack. Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Es sieht aus wie in einem Kriegsgebiet in diesem Wohngebiet im Stuttgarter Westen. Mehrere Menschen werden verletzt. Eine 85 Jahre alte Frau wird auch viele Stunden nach dem Unglück noch vermisst. Es gebe Hinweise, dass sich die Person in den Trümmern befinde, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr der dpa.

Unglück geschah am frühen Morgen

Um 3.00 Uhr morgens explodiert in der Stuttgarter Köllestraße ein Gebäude. Teile davon stürzen ein. Vier Menschen, darunter zwei Kinder, werden verletzt und kommen ins Krankenhaus. Sie konnten sich nach Angaben der Feuerwehr selbst aus dem Haus retten. Eine 85-Jährige wurde hingegen zur Mittagszeit noch vermisst. Die Suche nach der Frau habe oberste Priorität, sagte ein Sprecher der Polizei. Leichenspürhunde sind nach Angaben der Feuerwehr vor Ort. Das Technische Hilfswerk rückte mit schwerem Räumgerät an.

Der rechte Teil des Gebäudes sei komplett zerstört, der linke stark beschädigt worden, sagte ein Polizeisprecher. Die umliegenden Häuser wurden teilweise evakuiert. Rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner konnten nach einiger Zeit wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Vermutlich Gasexplosion

Offizielle Angaben zur Ursache der Explosion gab es zunächst nicht. Vermutlich ist eine Gasexplosion der Grund für das Feuer. «Von dem Lärm, von dem Knall bin ich aufgewacht», sagte ein Anwohner. «Kurz danach hat es gebrannt. Wir haben sofort die Feuerwehr gerufen.»

Ein Feuerwehrsprecher sagte, den Einsatzkräften habe sich ein Bild der Zerstörung geboten. Ein Großteil des Gebäudes habe da schon in Trümmern gelegen. Die Hitzeentwicklung sei so stark gewesen, dass in Nachbargebäuden die Rollläden geschmolzen seien. Infolge der Druckwelle der Explosion seien zudem viele Fensterscheiben zu Bruch gegangen.

Rund 150 Retter vor Ort

Das Feuer sei mittlerweile noch nicht gelöscht, aber unter Kontrolle. Er sprach von 150 Einsatzkräften vor Ort. Gas und Strom seien im betroffenen Gebiet abgeschaltet worden. Mit Blick auf die Personen, die sich aus dem eingestürzten Haus habe retten können, sagte der Sprecher: «Hier waren sicherlich viele Schutzengel im Einsatz.»

«Was für ein Unglück in meinem Wahlkreis in #Stuttgart-West», schrieb Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) auf Twitter. «Ich drücke die Daumen, dass die Vermisste schnell und wohlauf gefunden wird. Den Verletzten wünsche ich schnelle und gute Genesung.»

Das könnte Dich auch interessieren

12.03.2025 Stuttgart: Frau mit über 100 Tempoverstößen Eine 21-Jährige soll mit ihrem Auto in Stuttgart innerhalb weniger Monate mehr als 100 Mal geblitzt worden sein. Dann bremste die Polizei sie aus und nahm sie vorläufig fest. Die Frau habe im vergangenen Oktober und Februar immer wieder die erlaubte Geschwindigkeit überschritten – so oft, dass es den Mitarbeitenden in der Stuttgarter Bußgeldstelle aufgefallen 21.01.2025 Reutlingen: Zwei Tote durch Gasexplosion bei Bosch Zwei Männer sind nach einer Explosion auf dem Firmengelände von Bosch in Reutlingen ums Leben gekommen. Ein 52-Jähriger starb Polizeiangaben zufolge am Morgen noch an der Unfallstelle. Sein 44-jähriger Kollege erlag seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus. Beide waren den Angaben nach Mitarbeiter einer externen Firma. «Wir können bestätigen, dass es einen Unfall auf dem Werksgelände gab», sagte 02.04.2025 Deutsche Bahn gewinnt Ausschreibung im Regionalverkehr Eine Tochter der Deutschen Bahn übernimmt die SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS). Dies teilte das baden-württembergische Verkehrsministerium in Stuttgart mit. Zugleich setzte sich die DB Regio AG bei der Ausschreibung des Bahnbetriebs auf den Strecken im Neckartal und auf der Südbahn durch. Der Übernahme muss das Kartellamt noch zustimmen. Nach Angaben des Verkehrsministeriums war nicht 20.03.2025 Heidenheimer Münzgeld-Streit: Sicherheitsfirma muss Bank entschädigen Es ist schwer vorstellbar, aber Unbekannte sollen über Monate tonnenweise Münzgeld aus den Räumen einer Sicherheitsfirma gestohlen haben. Der Heidenheimer Volksbank fehlt Kleingeld im Wert von fast einer Million Euro. Einer Zivilkammer des Stuttgarter Landgerichts entschied nun, dass die Firma die Bank in vollem Umfang entschädigen muss, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Entscheidung ist noch