Masken, Handschuhe, Kittel – untrennbar mit der Corona-Pandemie ist die notwendige Schutzausrüstung verbunden. Deshalb gehörte die Beschaffung und Verteilung dieses Materials in den vergangenen Monaten mit zu den wichtigsten Aufgaben der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landratsamt Neu-Ulm.
Maßgebliche Unterstützung gab es dabei vom Technischen Hilfswerk (THW) und den Feuerwehren. Heute (24.06.2020) hat die Feuerwehr zum vorerst letzten Mal die verschiedenen Stellen im Landkreis Neu-Ulm angefahren, um Schutzmaterial auszuliefern.
Nach Aufhebung des Katastrophenfalls, der aktuellen Entwicklung der Fallzahlen und nachdem sich die Materiallage auf dem freien Markt entspannt hat, ist eine Zentralisierung der Beschaffung nicht mehr notwendig. Dies hat sich in den vergangen Wochen auch daran gezeigt, dass die Bedarfsanforderungen rückläufig waren und die Feuerwehr weniger Stellen anfahren musste.
Wurden zu Hochzeiten jede Woche über 100 Stellen beliefert, so waren es bei der letzten Fahrt 25. Insgesamt waren regelmäßig 223 Stellen im Landkreis versorgt worden. Dabei handelte es sich unter anderem um Ärztinnen und Ärzte, Senioren- und Pflegeeinrichtungen sowie die Kliniken.
Einmalig hatten auch 64 Kindergärten und Krippen sowie 65 Schulen eine Erstausstattung erhalten, als die Öffnungen in den Einrichtungen langsam wieder ausgeweitet wurden.
„Der Landkreis hat sich so schnell wie möglich für eine unbürokratische Belieferung der Bedarfsstellen bemüht, was uns auch sehr bald nach Beginn der Corona-Krise gelungen ist“, sagt Landrat Thorsten Freudenberger. Trotz vorübergehender Engpässe beim Material sei man so gut durch die vergangenen Monate gekommen. Dank einer klaren Aufgabenverteilung und der Schaffung eines geregelten Ablaufs konnten sich die notwendigen Prozesse schnell einspielen.
Für die allgemeine Beschaffung, das Einholen und Prüfen von Angeboten sowie die Materialbestellung im Landkreis waren die FüGK und die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL) im Landratsamt zuständig. Material, welches die Regierung zentral in München beschafft hatte, holten die Einsatzkräfte des THW in München ab und brachten es in den Landkreis. Vor Ort konfektionierten die Mitglieder der Feuerwehr das Material und schnürten entsprechende Pakete, die sie dann zu den Bedarfsstellen fuhren.
„Jeden Montag war Stichtag. Bis dahin konnten die einzelnen Stellen ihren Bedarf bei uns melden“, erläutert Dr. Bernhard Schmidt, Örtlicher Einsatzleiter der FüGK während des Katastrophenfalls. „Am Dienstag wurden die Bestellungen fertig gemacht und am Mittwoch ausgeliefert. Dadurch hatten wir einen festen Ablauf, an dem sich jeder orientieren und mit dem er planen konnte.“
Um den künftigen Bedarf an Schutzausrüstung zu decken, müssen die verschiedenen Stellen – soweit dies noch nicht geschehen ist – sich wieder eigenverantwortlich mit ihrem bisherigen oder neuen Lieferanten in Verbindung setzen.
„Ich danke allen Beteiligten – vor allem dem THW und der Feuerwehr sehr herzlich für ihre vorbildliche Arbeit in den vergangenen Monaten“, sagt Landrat Thorsten Freudenberger. „Gemeinsam konnten wir diese wichtige Aufgabe meistern und damit zahlreichen Stellen im Landkreis die dringend benötigte Schutzausrüstung liefern, damit diese ihrer ebenso wichtigen Arbeit nachgehen konnten. Ich freue mich, dass wir auf zahlreiche Einsatzkräfte zählen konnten und auch weiterhin zählen können, ohne welche die Corona-Pandemie nicht zu bewältigen wäre.“