Führen Corona-Lockerungen zu Nachlässigkeit der Hygienevorschriften?

Die lang ersehnten Lockerungen sind da, doch die 7-Tage-Inzidenzen steigen mittlerweile wieder an. Das ärztliche Lagezentrum zeigt sich angesichts der aktuellen Situation besorgt.




Für viele waren die Lockerungen eine Art Erlösung, doch nun müssen wir schon in einigen Landkreisen beobachten, wie die Infektionszahlen wieder nach oben schnellen. Auch ein paar Urlaubsländer, wie etwa Spanien und Portugal, aber auch Russland und Malta mussten bereits reagieren. Laut dem ärztlichen Lagezentrum im Alb-Donau-Kreis und der Stadt Ulm werden voraussichtlich bald alle weiteren Urlaubsregionen folgen.

Woran liegt das?

Das ärztliche Lagezentrum habe in Bezug auf positive Schnelltests und Infekte eine wenig verantwortungsvolle Vorgehensweise der Bürger beobachtet. Dabei sind gerade bei einem Verdacht auf eine Infektion die besonderen Hygienevorschriften einzuhalten. Auch besteht (trotz Lockerungen) weiterhin zum Schutz des eigenen Umfeldes eine zeitnahe Klärungs- und Meldepflicht.

Es sei erkennbar, dass die Lockerungen für offensichtliche Nachlässigkeit in Bezug auf die Hygieneregeln bei den Bürgern mit sich ziehen. Dadurch würde auch die Impfmüdigkeit ihren Ursprung finden. Das ärztliche Lagezentrum sieht sich dazu veranlasst noch einmal an die richtige Verhaltensweise, im Falle eines Infektionsverdachts, zu erinnern.

Personen mit Symptomen einer Infektionserkrankung

 

Sie haben Fieber, Husten oder eine Geschmackstörung?
Sie sind erkältet oder zeigen Symptome einer Infektionserkrankung?

  • Bitte bleiben Sie zu Hause und schützen Sie Ihr Umfeld durch konsequente Anwendung der AHA-L-Regeln, das Tragen einer FFP2 Maske, Händehygiene und Abstand halten sind weiterhin die beste Schutzmaßnahme.
  • Wenden Sie sich zeitnah (gleich am ersten Tag) an Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst. Nehmen Sie unbedingt immer zuerst telefonisch Kontakt auf und klären Sie die weitere Vorgehensweise.
  • Streben Sie unbedingt gleich einen PCR-Test an. Selbst- und Schnelltests sind für diese Situation nicht zugelassen und nicht geeignet, denn sie sind zu ungenau und können z.B. die Frage nach einer Virusmutation nicht beantworten.
  • Warten Sie unbedingt das Ergebnis des PCR-Tests zu Hause in Selbstisolation zum Schutz Ihrer Familie, Ihrer Kollegen am Arbeitsplatz und aller Freunde, Bekannten und Gelegenheitskontakte ab. Wer Symptome hat, soll auch krankgeschrieben werden.
  • Ein PCR Test ist grundsätzlich auch dann erforderlich, wenn Sie bereits als genesen gelten oder vollständig geimpft sind.
    Glücklicherweise haben wir derzeit auch bei Personen mit deutlichen Symptomen in der Mehrzahl keine nachweisbare Corona-Infektion. Gerade deshalb hilft uns nur der zeitnahe PCR-Test, die wenigen Positiven von den vielen Negativen zu unterscheiden.

Schnelltest positiv, aber keine Symptome?

 

Sie haben sich getestet oder testen lassen und ein positives Ergebnis gefunden?
Sie fühlen sich fit, sind völlig überrascht und können sich die Ursache nicht erklären?

  • Jedes unklare Ergebnis und insbesondere jeder positive Schnelltest muss umgehend durch einen PCR-Test überprüft werden.
    Dies gilt auch für genesene und vollständig geimpfte Personen.
    Dieser PCR-Test kostet Sie nichts, aber nur das PCR-Ergebnis kann ein nicht negatives Ergebnis auflösen.
  • Wenden Sie sich zeitnah an Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Notdienst.
    Nehmen Sie unbedingt immer zuerst telefonisch Kontakt auf und klären Sie die weitere Vorgehensweise.
  • Verlassen Sie sich bitte nicht auf weitere, womöglich negative Schnelltestergebnisse, sondern sorgen Sie für eine abschließender Klärung durch den PCR-Test.
  • Vermeiden Sie bis zum Erhalt des PCR-Ergebnisses alle Kontakte durch disziplinierte Selbstisolation.

Auch für Genesene und Geimpfte besteht weiterhin das Risiko einer Infektion

Mittlerweile ist in etwa jeder zweite Bürger in Deutschland einmal geimpft. Doch eine Impfung reiche nicht für einen vollständigen Impfschutz aus. Zudem bestehe für Genesene und Geimpfte, trotz mehr Freiheiten, weiterhin das Risiko einer Infektion. Auch zum Schutz der Kinder sei es wichtig sich weiterhin an die AHA-L-Regeln zu halten. „Diese Altersgruppe benötigt unsere Verantwortlichkeit; hier ist jeder Bürger persönlich gefordert, seinen Beitrag durch vorbildliches Verhalten zu leisten“, heißt es vom ärztlichen Lagezentrum.

Daher sollen vor, während und nach dem Sommerurlaub weiterhin folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • die Gefahr weiterhin sensibel wahrzunehmen,
  • wo immer möglich konsequent und mit Vorbildfunktion zu Ihrem Schutz die AHA-L-Regeln zu nutzen,
  • insbesondere in den ersten beiden Wochen nach dem Urlaub, auch wenn Sie geimpft sind, Testmöglichkeiten mehrfach zu nutzen
  • sich ernsthaft mit der Möglichkeit für Sie persönlich, eine Impfung in Anspruch zu nehmen, zu beschäftigen,
  • den für Sie besten Zeitpunkt und geeignetsten Impfstoff auf Basis der STIKO-Empfehlung auszuwählen,
  • Mitbürger in Ihrem persönlichen Umfeld zu unterstützen, eine solche Entscheidung zu treffen und diese umzusetzen.

„Wenn jeder seinen individuellen Beitrag dazu leistet, werden wir die nächste Mutante und die nächste Phase mit weniger dramatischen Zahlen durchstehen.“

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