Fünf Jahre Haft nach tödlicher Raserfahrt über Möbelhaus-Parkplatz

Er war mit einem 560 PS starken und zweieinhalb Tonnen schweren SUV durch die Stadt gerast. In einer Kurve kam er von der Straße ab und schleuderte über einen Möbelhaus-Parkplatz, eine junge Frau starb. Jetzt gibt es das Urteil.

Nach dem Tod einer 21-Jährigen auf einem Möbelhaus-Parkplatz bei Augsburg wegen einer Autoraserei ist der Fahrer des Wagens zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Landgericht Augsburg verurteilte den 55-Jährigen am Donnerstag unter anderem wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge.

Der Angeklagte hatte im August 2022 einen knapp 560 PS starken und mehr als zweieinhalb Tonnen schweren SUV innerorts auf deutlich mehr als 100 Kilometer pro Stunde beschleunigt und in einer Kurve dann die Kontrolle über das Auto verloren. Der Wagen flog förmlich quer über den angrenzenden Parkplatz und prallte dann gegen ein Einkaufswagen-Gestell. Zwei Kundinnen des Möbelhauses mussten vor dem Fahrzeug wegrennen. Die Beifahrerin im Auto des Fahrers starb, die zwei Mitfahrer auf der Rückbank wurden verletzt.

Der Angeklagte hatte in dem Prozess ein Geständnis abgelegt. Der Vorsitzende Richter Michael Schneider sprach von einer sinnlosen und völlig unverständlichen Raserei. Es sei eine verhängnisvolle Fahrt in einem an PS und Gewicht «völlig überfrachteten» Fahrzeug gewesen.

Der Staatsanwalt hatte fünf Jahre und neun Monate Gefängnis gefordert, der Verteidiger drei Jahre und zehn Monate Haft. Die Anwälte der Opfer und Hinterbliebenen hatten sich für eine deutlich längere Gefängnisstrafe ausgesprochen (Az. 1KLs 600 Js 128210/22).

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