Gaststätten-Gewerkschaft fordert höheren Mindestlohn

Kaufkraft in Ulm würde um mehr als 12 Millionen Euro steigen

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Ulm-Aalen-Göppingen ist unzufrieden mit dem Mindestlohn. Sie plädiert für ein Erhöhung auf 15 Euro pro Stunde.

In Ulm arbeiten rund 6.900 Menschen zum Mindestlohn, der aktuell bei 12,82 Euro pro Stunde liegt. Das ergab eine regionale Analyse des Pestel-Instituts. Die NGG fordert nun einen Anstieg des Mindestlohns um 2,18 Euro auf 15 Euro pro Stunde, kleinere Schritte würden nicht weiterhelfen.

Großer Effekt in Ulm

NGG-Geschäftsführer Michael Gutmann sieht die steigenden Kosten bei Miete, Verkehr und Lebensmittel als nicht zumutbar. Er sieht die Mindestlohnkommission in der Verantwortung: „Sie muss die unterste Lohnkante jetzt unbedingt deutlich anheben. Wer Vollzeit arbeitet und den gesetzlichen Mindestlohn verdient, hätte dann am Monatsende rund 375 Euro brutto mehr.“ Einer Berechnung des Pestel-Instituts zufolge würden fast 20.000 Beschäftigte in Ulm von der Erhöhung auf 15 Euro profitieren.

Kaufkraft würde stark ansteigen

Auch die Kaufkraft in der Stadt bekäme einen „enormen Push“: Rund 12,6 Millionen Euro hätten die Mindestlohn-Beschäftigten dann mehr in der Tasche. „Das macht also auch volkswirtschaftlich richtig viel Sinn, denn wir reden immer noch vom Niedriglohnbereich und hier geht jeder Cent nahezu eins zu eins in den Konsum,“ so Gutmann. Die 15-Euro Zielmarke der Regierung in Berlin sei daher schonmal ein starkes Zeichen, das soll der Arbeitnehmer so schnell wie möglich spüren.

 

Das könnte Dich auch interessieren

27.08.2025 So viele Überstunden schiebt Ulm In Ulm haben Beschäftigte im letzten Jahr rund 3,7 Millionen Überstunden geleistet, davon etwa 2 Millionen ohne Bezahlung. Besonders betroffen ist die Gastronomiebranche, wo über 50 Prozent aller Überstunden unbezahlt sind, wie der „Arbeitszeit-Monitor“ des Pestel-Instituts zeigt. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) warnt vor geplanten Änderungen der Bundesregierung am Arbeitszeitgesetz, die eine Abschaffung des 8-Stunden-Tages vorsehen 28.05.2025 Südwestmetall zeichnet ernste Lage in der Metall- und Elektroindustrie Die jüngste Konjunkturumfrage der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall offenbart ernste Herausforderungen für die Metall- und Elektroindustrie in der Region. Im letzten Jahr stagnierte der Umsatz, während der Auslandsumsatz um 13,3 % sank. Oliver Wirth, der Vorsitzende der Bezirksgruppe Ulm, weist auf die Auswirkungen politischer Unsicherheiten hin, die den Export behindern, sowie auf die rückläufige Auslastung 23.04.2025 NGG Ulm-Aalen/Göppingen warnt vor längeren Arbeitstagen Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Ulm-Aalen/Göppingen positioniert sich klar gegen Pläne zur Abschaffung der täglichen Höchstarbeitszeit. In einer veröffentlichten Resolution fordert die NGG die Bundestagsabgeordneten der Region auf, sich für den Erhalt des täglichen Arbeitszeitlimits starkzumachen. „Arbeiten bis zum Umfallen darf nicht zur Normalität werden“, betont Geschäftsführer Michael Gutmann. Er verweist auf arbeitsmedizinische Erkenntnisse, wonach längere 12.03.2025 Großer Warnstreik soll Ulm und Umland lahmlegen Am Donnerstag müssen sich Bürger in Ulm und Umgebung auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft ver.di ruft hunderte Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Stadtwerke Ulm (SWU), der Entsorgungsbetriebe (EBU), der Sparkasse Ulm sowie zahlreicher weiterer öffentlicher Einrichtungen zum ganztägigen Warnstreik auf. Auch die Stadt Neu-Ulm, das Landratsamt Ulm sowie kommunale Betriebe in Laupheim, Ehingen und Blaubeuren