Gefährliche Klima-Aktion am Ulmer Münster: Aktivisten und Kirche einigen sich außergerichtlich

Banneraktion

Klimaaktion am Ulmer Münster endet außergerichtlich: Die Aktivisten müssen die entstandenen Kosten von 3000 Euro zahlen. Im Gegenzug nimmt die Münstergemeinde alle Anzeigen und Forderungen zurück.

Anfang Juli 2024 sorgten Klimaaktivist/-innen bundesweit für Aufsehen, als sie ein großes Banner mit der Frage „Wäre Jesus Klimaaktivist?“ am Ulmer Münster befestigten. Die Aktion war riskant: Der sensible Sandstein des Bauwerks wurde dabei gefährdet, eine Hebebühne musste die Kletternden schließlich bergen.

Reaktionen der Kirchengemeinde und der Öffentlichkeit

Die provokante Aktion löste Diskussionen über die Rolle von Kirchen im Klimaschutz aus. Zahlreiche Kirchengemeinden in Schwaben griffen die Frage auf, organisierten Podiumsdiskussionen, Gesprächsabende und Gottesdienste.

Die Aktion stieß aber auch auf viel Kritik, weil Kletteraktionen am sensiblen Sandstein des Ulmer Münsters als gefährlich und rücksichtslos gegenüber dem historischen Bauwerk und den Einsatzkräften und Behörden angesehen werden.

Außergerichtliche Einigung beendet Streit

Nach monatelanger juristischer Unsicherheit haben sich die Aktivist/-innen und die Ulmer Münstergemeinde nun geeinigt. Die Aktivisten zahlen 3000 Euro für Hebebühne und Anwaltskosten. Im Gegenzug zieht die Kirche alle Strafanzeigen und Schadenersatzforderungen zurück – die juristische Auseinandersetzung ist damit beendet.

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