Thomas Strobl verzichtet auf eine erneute Kandidatur für den CDU-Landesvorsitz in Baden-Württemberg. Das teilte der 63-Jährige am Montag dem CDU-Präsidium mit, wie die dpa aus Teilnehmerkreisen erfuhr. Er führt den Landesverband seit 2011.
Wie es hieß, schlägt Strobl Fraktionschef Manuel Hagel als seinen Nachfolger vor. Strobl selbst will dem Vernehmen nach Innenminister und stellvertretender Regierungschef bleiben.
Dem 35-jährigen Hagel aus Ehingen (Alb-Donau-Kreis)werden seit vielen Monaten Ambitionen auf den Posten des CDU-Landeschefs nachgesagt – und auf die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2026. Öffentlich geäußert hat sich Hagel bislang noch nicht. Am Ende entscheidet der CDU-Landesparteitag im November.
Baden-Württemberg war politisch knapp sechs Jahrzehnte lang fest im Griff der CDU. 2011 kam bei der Landtagswahl die spektakuläre Wende: Nach 58 Jahren verlor die Partei die Macht an Grün-Rot. Bis 2016 war die CDU in der Opposition, was für sie eine völlig neue Erfahrung war. Seitdem regieren die Christdemokraten als Juniorpartner mit den Grünen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Thomas Strobl führt die Partei seit 2011. Der Innenminister steht wegen der Affäre um den Polizei-Inspekteur und einen damit verbundenen Untersuchungsausschuss politisch unter Druck.
CDU-Fraktionschef Manuel Hagel will sich erst am Mittwoch zur Machtfrage im Südwest-Landesverband äußern. Er habe Lust aufs Gestalten, sagte der 35-Jährige am Montag in Stuttgart. Am Mittwoch kämen Führungsgremien der Partei zusammen, dann wolle er sich persönlich erklären. Hagel werden seit Monaten Ambitionen auf den CDU-Landesvorsitz und die Spitzenkandidatur 2026 nachgesagt. Generalsekretärin Isabell Huber kündigte an, dass am Mittwoch eine Konferenz der Kreisvorsitzenden mit dem Landesvorstand geplant sei.