Auch die Bundeskanzlerin appelliert: Wer kann, soll zu Hause bleiben. Home Office ist jetzt für die meisten ungewohnt. Wie schafft man es, zu Hause so effektiv zu arbeiten wie am Arbeitsplatz?
Vor allem Büroarbeit kann gut von zu Hause aus erledigt werden. Bei der Arbeit hat man einen festgelegten Arbeitsplatz – den sollte man zu Hause auch haben. Sucht Euch einen Ort aus, an dem ihr möglichst wenige Ablenkungen habt. Das heißt, in der Küche mit Blick auf das nicht abgespülte Geschirr eignet sich eher weniger zum Home Office. Die Gefahr ist groß, sich allzu schnell von der Arbeit ablenken zu lassen und dann lieber einen Hausputz zu veranstalten. Ein Schreibtisch mit Blick ins Grüne ist ideal. Wenn es sein muss, tut es natürlich auch der Küchentisch – dann sollte man aber vor Beginn der Arbeitszeit Klar Schiff machen, um sich dann ohne schlechtes Gewissen in die Arbeit stürzen zu können.
Auch im Home Office gilt: Die Arbeitszeit, die im Arbeitsvertrag festgelegt wird, muss auch von zuhause aus erbracht werden. Ob man aber wie im Büro von zum Beispiel 9 bis 17 Uhr arbeiten muss, muss je nach Branche mit dem Arbeitgeber abgesprochen werden. Ihr seid eigentlich abends effektiver? Dann überlegt Euch, ob Ihr auch vier Stunden am Vormittag und vier am Abend arbeiten könnt.
Bei der Arbeitszeit zu Hause müsst Ihr aber eins immer im Kopf haben: Dass Ihr Pausen und Arbeitsintervalle frei einteilen könnt, ist Fluch und Segen zugleich. Setzt euch Ziele, die eurem möglichen Arbeitspensum entsprechen – das macht Ihr im Büro ja schließlich auch. Wenn Ihr wisst, dass Ihr Euch eine Stunde lang gut konzentrieren könnt, plant danach eine kleine Pause ein. Legt aber genau fest, wie lang die Pause dauern soll.
Aber setzt Euch nicht zu sehr unter Druck: Auch auf der Arbeit macht Ihr Pausen. Ihr quatscht mit Kollegen, holt euch einen Kaffee oder raucht eine Zigarette. Pausen sind erlaubt und notwendig, um euch am Laufen zu halten.
Einerseits ist es natürlich super wichtig, mit dem Arbeitgeber und den Kollegen in Kontakt zu bleiben, um abzustimmen, was von wem getan werden muss und wie der Betrieb am Laufen gehalten werden kann. Was am Home Office aber genauso wichtig ist, ist das Zwischenmenschliche. Vor allem, wenn man alleine wohnt, fällt im Vergleich zur Arbeit im Büro der Sozialkontakt erstmal weg. Was man dagegen tun kann?
Statt zusammen in der Büroküche eine Kaffeepause zu machen, kann man einen Kollegen im Home Office auch einfach mal für fünf Minuten zum Quatschen anrufen. Oder nutzt Pausen, um Eure Eltern, Großeltern und andere Risikogruppen anzurufen. Die sind im Moment nämlich ganz besonders einsam.
Mit Kindern wird das Arbeiten von Zuhause aus zu einer ganz besonderen Herausforderung. Das wichtigste dabei: Sprecht mit Eurem Arbeitgeber über die Schwierigkeiten, die die Kinderbeutreuung zusätzlich zur anstehenden Arbeit mit sich bringt.
Erklärt Euren Kindern die Situation. Vielleicht hilft Euch dabei auch die Erklärung von Andi Scheiter und Felix! Warum können sie nicht rausgehen oder die Oma besuchen? Denkt immer dran: Für Eure Kinder ist die Situation genauso blöd wie für Euch. Haltet sie beschäftigt, mit Mal- und Bastelangeboten, kleineren Aufgaben im Haushalt, lasst sie mit den Großeltern skypen oder richtet ihnen ein eigenes Home Office mit Aufgaben ein. So, wie Kindergartenkinder gerne Schule spielen, kann es sich auch lohnen, mit ihnen Arbeit zu spielen! Und wenn das alles nichts hilft: Den Kindern für zwei Wochen eine ausgedehnte Fernseherlaubnis zu gewähren, verdirbt sie auch nicht für ihr ganzes Leben.