Hunderte Lehrstellen mehr im Ländle

Koalition einigt sich

Weil die Schülerzahlen steigen, fordert das Kultusministerium auf den letzten Metern der Haushaltsverhandlungen noch mehr Lehrerstellen. Nun gibt es eine Einigung.

Trotz einer schwierigen Haushaltslage schafft das Land Hunderte zusätzliche Lehrerstellen. Der Finanzausschuss habe beschlossen, 300 Lehrerstellen mehr einzurichten, bestätigte der Landtagsabgeordnete und Finanzpolitiker Markus Rösler (Grüne) der dpa. Die Gegenfinanzierung soll dabei komplett im Ressort von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) erfolgen – gekürzt werden soll vor allem beim Lernprogramm Rückenwind. Da würde man 7,5 Millionen Euro pro Jahr einsparen, sagte Rösler, der Sprecher der Grünen-Fraktion für Finanzen ist.

Insgesamt kosteten die zusätzlichen Stellen 27 Millionen Euro, sagte Rösler. Die 300 Lehrkräfte sollen vorwiegend an den Grundschulen im Land, aber auch an den sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) und den Gymnasien eingesetzt werden.

Immer mehr Schüler

Das Kultusministerium hatte die zusätzlichen Lehrerstellen mit Blick auf die demografische Entwicklung gefordert. Allein in den nächsten beiden Jahren werden laut Statistischem Landesamt 28.000 zusätzliche Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen im Südwesten erwartet. Im bisherigen Haushaltsentwurf der Regierung von Winfried Kretschmann (Grüne) waren keine zusätzlichen Lehrerstellen vorgesehen. Die CDU zeigte sich zunächst verärgert, dass die Kultusministerin die Forderung nach den Lehrerstellen nicht früher in den Haushaltsverhandlungen vorbrachte.

Das Programm «Lernen mit Rückenwind» läuft seit November 2021. Damit soll Kindern und Jugendlichen geholfen werden, Corona-Folgen und Lernlücken zu bewältigen. Arbeitslose Lehrer, Pensionäre, Lehrkräfte in Elternzeit oder beurlaubte Pädagogen werden ebenso eingesetzt wie Lehramtsstudierende, Sozialpädagogen und Erzieherinnen.

Einigung auf Deckungskonzept für Milliardenlücke

Derzeit arbeitet der Landtag am Haushaltsentwurf für die Jahre 2025 und 2026. Die Verabschiedung des Haushalts ist laut Finanzministerium für den 18. Dezember vorgesehen. Baden-Württemberg muss der jüngsten Steuerschätzung zufolge in den beiden Jahren insgesamt mit 1,85 Milliarden Euro weniger auskommen als ursprünglich gedacht. Laut Rösler haben sich Grüne und CDU zwischenzeitlich auf ein Deckungskonzept geeinigt. Das beinhalte unter anderem die Nutzung einer im Haushaltsentwurf eingeplanten Reserve und die Kürzung von Geldern für den Pensionsfonds des Landes.

Das könnte Dich auch interessieren

12.12.2025 Geisterlehrer in Ba-Wü: Skandal um unbesetzte Lehrerstellen offenbar noch viel größer Der Skandal um unbesetzte Lehrerstellen in Baden-Württemberg ist offenbar deutlich größer als bislang bekannt. Eine Untersuchung einer Arbeitsgruppe der Landesregierung zeigt, dass zeitweise bis zu 2.500 Stellen nicht besetzt waren – fast doppelt so viele wie die im Sommer gemeldeten 1.400. Grund für den Fehler sei eine IT-Umstellung in den Jahren 2005 und 2006, teilte 09.12.2025 Verband Bildung und Erziehung: Sanktionen gegen Lehrer "vollkommen unangemessen" Der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg hat die von der Südwest-CDU im Wahlprogramm vorgeschlagenen Sanktionen für Lehrkräfte mit mangelnder Leistungsbereitschaft energisch zurückgewiesen. «Das Sanktionieren von Lehrkräften, die vermeintlich schlechte Leistungen bringen, ist vollkommen unangemessen», kritisierte VBE-Landeschef Gerhard Brand. «Die Lehrkräfte arbeiten seit Jahren am Limit und sind am Ende ihrer Kräfte. Ihnen nun auch noch 02.04.2025 Ulm – Mehr Chancen für Schüler! Drei weitere Ulmer Schulen profitieren ab dem Schuljahr 2025/26 vom Startchancen-Programm. Mit dabei: die Elly-Heuss-Realschule, die Adalbert-Stifter-Schule und die Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule. Ziel ist es, Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik zu stärken – besonders dort, wo der Förderbedarf am größten ist. Schulen erhalten zusätzliche Mittel für Personal, Ausstattung und Unterrichtsprojekte. Landesweit werden künftig 540 Schulen unterstützt, dafür 08.12.2025 Sanktionen statt Entlastung? CDU-BaWü will "faulen Lehrern" Druck machen Die Landes-CDU Baden-Württemberg will härter gegen Lehrer vorgehen, die nach Meinung der Partei „zu wenig leisten“. Demnach sollen Schulleitungen künftig Instrumente bekommen, um Engagement zu belohnen und Pflichtverletzungen zu sanktionieren – vom strukturierten Feedback über verbindliche Entwicklungsvereinbarungen bis hin zu abgestuften Maßnahmen. Das meldet die dpa. Sanktionen statt Entlastung? Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Andreas