IHK Ulm: Lockdown ist Katastrophe für Unternehmen

Die beschlossene Verlängerung des Lockdowns bis Ende Januar verschärft die bereits angespannte Situation zahlreicher Unternehmen in der IHK-Region Ulm.




„Für viele Betriebe zählt jeder Tag. Denn nach dem herausfordernden Jahr 2020 ist das Eigenkapital vielfach aufgebraucht. Die Lage spitzt sich mit jedem Tag, den die Unternehmen geschlossen haben müssen, zu, obwohl diese hinreichend Hygienekonzepte entwickelt und umgesetzt haben und unter den Mitarbeitern praktisch keine Erkrankungen vorgekommen sind. Insbesondere Teile des Handels – vor allem die Modebranche – sowie die Gastronomie, Hotellerie und zahlreiche kleinere Dienstleister stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir befürchten, dass es zu vielen Pleiten kommen wird“, zeigt sich Friedrich Kolesch, Vizepräsident der IHK Ulm, sehr besorgt. „Die Verlängerung des Lockdowns ist eine Katastrophe und für uns nur schwer nachvollziehbar.“

Der Abholservice in Baden-Württemberg wird zwar begrüßt, trotzdem reiche dieser bei weitem nicht aus. Insbesondere für kleinere Unternehme ginge es mittlerweile um Haus und Hof, so Kolesch.

„Die aktuell vom Lockdown betroffenen Betriebe erbringen ein Sonderopfer in der Corona-Pandemie. Wenn diese Branchen zum Schutz der Bevölkerung komplett schließen müssen, fordern wir im Gegenzug eine echte Entschädigung für die betroffenen Unternehmen. Diese muss sämtliche anfallenden Kosten sowie den Wertverlust der Ware, die zunehmend unverkäuflich wird, umfassen. Der nur teilweise Ausgleich von Fixkosten reicht auf Dauer selbst bei jahrelang gut geführten Unternehmen nicht zum Überleben“, stellt der IHK-Vizepräsident fest.

Weiterhin kritisiert die IHK Ulm, dass die Hilfszahlungen und Entschädigungen für den November und Dezember 2020 nur schleppend in Gang gekommenen sind. Die Hilfszahlungen müssen nun zügig und vollumfänglich bei den Betroffenen ankommen. „Zudem erwarten von Bund und Land konkrete Zusagen für weitere finanzielle Hilfen für die kommenden Monate, da viele Betriebe nun weiter nicht wirtschaften dürfen“, fordert Max-Martin W. Deinhard, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm.

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