Absperrband, wie es sonst nur auf Baustellen verwendet wird, flattert durch den Innenraum des Ulmer Münsters. Diesmal macht allerdings nicht der höchste Kirchturm der Welt Sorgen, sondern die Decke über dem Gewölbe des Mittelschiffs der Kirche. Hier kam vor einigen Tagen ein etwa 120 Gramm schwerer Putzbrocken von der Decke, weswegen der betroffene Bereich umgehend gesperrt wurde.
Eine Besucherin fand den Stein, verletzt wurde zum Glück niemand. Eine Spezialfirma, die Decken- und Wandflächen sofort danach untersuchte und alle lockeren Putzstellen abnahm, kam nun zu dem Ergebnis, dass zwei Bereiche großflächig abgesperrt werden und dort in den nächsten Jahren Restaurierungsarbeiten stattfinden müssen.
Die Sanierung dürfte sich bis zu fünf Jahre hinziehen. Doch ein Problem gibt es da noch: Die Finanzierung. Genaue Kosten stehen noch nicht fest, aber eine Restaurierung in diesem Umfang war nicht vorgesehen und macht nun finanzielle Sorgen. Sobald klarer ist, wie teuer die Deckenrestaurierung wird, möchte sich die Münstergemeinde an die Öffentlichkeit wenden und um Spenden bitten.
Das Münster bleibt für Besucher geöffnet. Auch die Gottesdienste, gerade an Ostern, finden wie geplant statt. Und zwar im Chorraum des Münsters. An den Gottesdiensten nehmen bis zu 450 Personen teil. Im Jahr besuchen rund Eine Millionen Menschen das Ulmer Münster.