Interview: Kai bringt die "Superblitzer" nach Schwaben

Wer den DONAU 3 FM Verkehrsservice aufmerksam verfolgt, dem wird bereits aufgefallen sein: Die Zahl der "Superblitzer" nimmt zu. Mobile und regelrecht gepanzerte Blitzercontainer, die in mehrere Richtungen blitzen können liegen im Trend. Immer mehr Städte und Gemeinden schaffen sich die neuartigen Geräte an. Kai aus Schwaben verkauft diese besonderen Radarfallen. Wir haben uns mit ihm getroffen.

Kai heißt eigentlich gar nicht Kai. Und woher er genau kommt, sollen wir auch nicht sagen. Es fühlt sich ein bisschen so an, als ob wir einen BND oder CIA Agenten in der Ulmer Furttenbachstraße treffen. Dabei verkauft Kai "nur" Blitzer. Trotzdem die Geheimhaltung, denn über so einen Blitzer hat sich schon so mancher übertrieben aufgeregt...

DONAU 3 FM Moderator Felix trifft sich also mit "Kai"... und Ulrike. „Das lustige ist, die Blitzer haben alle menschliche Namen. In Ulm gibt außerdem noch den Anton, Noah, Hias oder Barbara, hier direkt vor uns ist Ulrike. Eine ganz schön kantiges Mädle.“, so Kai. Man könne so einen Blitzer auch als Panzer bezeichnen, bei einem Gewicht von ca. 1,5 Tonnen. Tatsächlich sind die Anlagen gepanzert und mit Panzerglas ausgerüstet, um sie vor Vandalismus zu schützen.

„Hier im Umkreis gibt es 15 bis 20 Anlagen, die entweder gekauft oder gemietet werden.“ Kai erklärt, dass diese Superblitzer eine gelungene Ergänzung zu den normalen Blitzern sind. Viele Gemeinden sind von den mobilen Geräten überzeugt, wenn es um die Raser-Bekämpfung geht. Vor allem in der Nacht neigen viele Fahrer dazu mit einer sehr erhöhten Geschwindigkeit durch die Orte zu fahren. Nicht nur, dass das sehr Lebensgefährlich ist, es sorgt aber auch für eine enorme Lärmbelästigung für die Anwohner.

"Über 100 km/h innerorts ist in Schwaben keine Seltenheit."

Erschreckende Statistiken

Und helfen die Blitzer eigentlich auch langfristig dabei, Fahrer vom rasen abzuhalten? Ja, sagen zumindest Statistiken von Kai. In einigen Gebieten werden Messgeräte aufgestellt, die feststellen können, wie viele Geschwindigkeitsübertretungen es vor und nach dem Aufbau eines Blitzers gab und gibt.

Kai erzählt uns, dass es in einem Ort, ganz in der Nähe von Ulm, durchschnittlich über 5.300 Geschwindigkeitsübertretungen pro Monat gab, bevor ein Blitzer aufgebaut wurde. Nach dem Aufbau konnte die Zahl auf ca. 300-400 gedrückt werden, was sehr beruhigend sei.

Kai ist von den Anlagen überzeugt: "Klar, manche Anlagen bringen den Gemeinden auch anfänglich Geld rein, das bedeutet aber auch, dass an diesen Stellen viele Menschen zu schnell fahren und dann ist der Blitzer doch bereits gerechtfertigt. Dass sie [die Blitzer] helfen, sieht man schon alleine an der Anzahl der Verkehrstoten. Wie will man [Raser] auch sonst abschrecken? Mit Peitschenhieben statt Geld?"

Blitzermythen

Als Motorradfahrer kann man nicht geblitzt werden.

Es gibt inzwischen Anlagen, die in beide Fahrtrichtungen messen und somit auch Motorradfahrer gut erwischen können.

 

Auch Fahrradfahrer sind schwer zu erwischen.

Bei Fahrradfahrer ist es etwas schwieriger zu messen. Aber wenn man schnell genug ist, kann man dennoch geblitzt werden.

 

Blitzer sind nur da, um Geld zu machen und bringen nichts.

Es ist durch Statistiken nachgewiesen, dass dort langsamer gefahren wird, wo ein Blitzer aufgestellt wurde. Auch über eine längere Zeit und eine längere Strecke.

 

Blitzer werden erst ausgelöst, wenn man 10km/h über dem Tempolimit ist.

Diese Legende ist nicht ganz falsch, da der Tacho mehr anzeigt, als man tatsächlich fährt und der Grenzwert an der Anlage höher eingestellt wird.

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