IQB Bildungstrends 2021: Bundesweiter Kompetenzrückgang bei Viertklässlern

Studie

Die IQB-Bildungstrends 2021 zeigen, dass bundesweit die Kompetenzwerte der Viertklässlerinnen und Viertklässler in den Fächern Deutsch und Mathematik abgenommen haben. Doch nicht in allen Bundesländern ist diese Abnahme gleichsam zu sehen.

Die IQB-Bildungstrends 2021 wurden heute, am 17. Oktober, vorgestellt. In der Studie wird die allgemeine Leistungsfähigkeit in den Bereichen Lesen, Zuhören, Rechtschreibung und Mathematik von Schülerinnen und Schülern der vierten Klasse bundesweit erhoben. Der Bildungstrend 2021 zeigt hierbei, dass bundesweit die Kompetenzwerte der Viertklässlerinnen und Viertklässler in den Fächern Deutsch und Mathematik abgenommen haben. Doch nicht in allen Bundesländern ist diese Abnahme gleichsam zu sehen.

Grundlage der Studie waren Tests und Fragebögen an etwa 1.500 Schulen in ganz Deutschland mit rund 27.000 Schülerinnen und Schülern zwischen April und August 2021.

Die Studie zeigt, dass mittlerweile rund jedes fünfte Grundschulkind in Baden-Württemberg die  Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreicht. Baden-Württemberg rutscht damit in diesem Jahr, nach dem Absturz in der Leistungsstudie im Jahr 2016, nochmal weiter ab. Beim Lesen liegen die Grundschulkinder aus Baden-Württemberg auf Platz 9, beim Zuhören lediglich auf Platz 11. Immerhin bei der Rechtschreibung hat es Baden-Württemberg hier auf Platz 3 geschafft und in Mathematik liegt das Land auf Platz 6.

In Bayern hingegen ist die Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schülern an Grundschulen weiterhin auf vergleichsweise sehr hohem Niveau. So belegt Bayern im Lesen und der Rechtschreibung Platz 1 und im Zuhören und Mathematik Platz 2. In den Bereichen Lesen, Zuhören, Rechtschreiben, Mathematik liegen die Schülerinnen und Schüler in Bayern beim Erreichen der Regelstandards immer signifikant über und beim Verfehlen der Mindeststandards immer signifikant unter dem Bundesmittelwert.

Grund der bundesweiten Abnahme an Kompetenz- und Leistungsfähigkeit ist zum Teil natürlich die Corona-Pandemie. Durch Home-Schooling verpassten Schülerinnen und Schüler teilweise eine Menge an Unterrichtsstoff, der bislang nicht ausreichend nachgeholt werden konnte. Auch die außergewöhnliche Unterrichtsweise mit Videokonferenzen und wenig direktem Kontakt zu Lehrkräften hat einige abgehängt. Hinzu kommt die unbestreitbare Abhängigkeit des Bildungserfolges von den Eltern, beziehungsweise vom sozialen Status der Eltern. So waren im Südwesten beispielsweise die Kompetenzen im Lesen auffällig abhängig von der Menge an Büchern, die im entsprechenden Haushalt vorhanden ist.

„Besonders ungünstig fallen die Ergebnisse für Kinder mit Zuwanderungshintergrund und aus sozial benachteiligten Familien aus. Sie erreichen im Jahr 2021 in allen untersuchten Kompetenzbereichen und in den meisten Ländern im Durchschnitt nicht nur ein niedrigeres Kompetenzniveau, sondern sind von den negativen Trends überwiegend auch deutlich stärker betroffen als ihre Mitschüler:innen“, heißt es im Bericht.

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