Ist die B30 Umleitung durch Hochdorf schon beschlossene Sache?

Verkehrschaos geplant?

Null Transparenz, viele offene Fragen: Zwei Brücken sollen über die B30 bei Hochdorf im Kreis Biberach neu gebaut werden. Die anliegenden Gemeinden befürchten ein riesiges Verkehrschaos, es geht um zehntausende Autos und Lkws. Ist die Entscheidung schon gefallen?

Die geplante Vollsperrung der B30 bei Hochdorf im Kreis Biberach wegen Brückensanierungen sorgt bekanntlich schon lange für großen Unmut in der Region. Trotz zahlreicher Bedenken von Bürgern, Rettungskräften und Gemeinden verdichten sich Hinweise, dass die Politik längst eine Entscheidung für die kostengünstigste Variante getroffen hat – inklusive einer mehrjährigen Umleitung u.A. mitten durch Hochdorf!

Ist die B30 Umleitung durch Hochdorf schon beschlossene Sache?

Grund für die Spekulationen gibt es genug. Im Zusammenhang mit einem Besuch von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann vor Ort ließ sich dieser wohl auch zu keiner klaren Antwort bewegen, heißt es. Für die Ortschaften käme das jedenfalls einer Katastrophe gleich, denn die Verkehrsbelastung wäre massiv. Dabei geht es um zehntausende Autos und Lkws - jeden Tag! Dabei gibt es auch Alternativen - sogar ganz ohne eine Umleitung durch die Dörfer.

Die betroffenen Gemeinden Hochdorf, Schweinhausen und Appendorf hatten deshalb eine Bürgerinitiative gegen die geplante Umleitung gegründet. Sie sind alleine schon infrastrukturell gar nicht dafür ausgelegt, heißt es. Es gibt z.B. teilweise keinen Gehweg an der möglicherweise kommenden Umleitungsstrecke, die auch der Schulweg vieler Kinder ist. Auch die Blaulichtfamilie sieht ein großes Gefahrenpotential. Wenn's auf der B30-Umleitung kracht, dann geht überhaupt nichts mehr. 

Alternative Vorschläge wurden nicht geprüft, Gutachten ignoriert, versprochene Bürgerbeteiligung habe nicht stattgefunden, heißt es von der Bürgerinitiative. Die sieht einen Vertrauensbruch und fordert mehr Transparenz. Wir haben mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger, der sich massiv für eine Alternative engagiert, darüber gesprochen. Seiner Kenntnis nach gibt es noch keine finale Entscheidung, aber auch viele seiner Fragen seien von den verantwortlichen Stellen noch unbeantwortet. Die Befürchtungen kann Dörflinger daher nicht zerstreuen, wie er sagt. Er fordert dazu eine weitere öffentliche Veranstaltung der Verkehrsministeriums.

Interview mit Thomas Dörflinger MdL

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