Kälbermisshandlung im Kreis Biberach: Strafanzeige erstattet

Schockierende Aufnahmen

Hat ein Mitarbeiter eines Biberacher Viehbetriebs Kälbchen misshandelt? Die Tierschutzorganisation PETA hat deshalb Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet und fordert Betreuungsverbot der Person. Videos zeigen, wie die tierbetreuende Person die Kälber schlägt, tritt und grob über den Boden zerrt.

Im Landkreis Biberach sorgt ein Fall von Tierquälerei für Entsetzen. Die Tierrechtsorganisation PETA hat Strafanzeige gegen eine Person erstattet, die in einem landwirtschaftlichen Betrieb Kälber misshandelt haben soll. Videoaufnahmen, die PETA Anfang August zugespielt wurden, zeigen, wie eine tierbetreuende Person die Tiere schlägt, tritt und brutal über den Boden zerrt.

PETA fordert Betreuungsverbot

Die Videos wurden am 2. und 4. August 2024 aufgenommen und belegen laut PETA eindeutige Misshandlungen der Kälber. Daraufhin meldete die Organisation den Vorfall beim zuständigen Veterinäramt und reichte am 14. August Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg ein. PETA fordert außerdem ein Tierhaltungs- und Betreuungsverbot für die betroffene Person.

Lisa Kainz, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA Deutschland, zeigt sich entsetzt über die Brutalität der Aufnahmen. „Die Tiere wurden in die Obhut dieser Person gegeben, und sie behandelt sie wie ungeliebte Gegenstände“, so Kainz. Sie betont, dass solche Misshandlungen in der industriellen Landwirtschaft keine Seltenheit seien und fordert ein Umdenken im Umgang mit Tieren in der Ernährungsindustrie.

Dieser Fall ist laut PETA auch kein Einzelfall. Immer wieder erhält die Organisation Hinweise und Aufnahmen, die schwere Misshandlungen von Tieren in landwirtschaftlichen Betrieben dokumentieren. Erst im Sommer vergangenen Jahres wurden bei einer Kälberauktion im Landkreis Miesbach über drei Jahre hinweg massive Gewalt gegenüber den Tieren dokumentiert. Weitere Fälle von Tierquälerei wurden in den vergangenen Monaten aus verschiedenen Teilen Deutschlands gemeldet.

Kritik an der gesetzlichen Lage

PETA kritisiert nicht nur die Misshandlungen, sondern auch die gesetzliche Lage, die oft das Tierleid in der Branche legalisieren würde. Allein im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 745 Millionen Tiere im Schlachthof getötet. Dabei werden Kälbern die Hörner ausgebrannt, Ferkeln die Ringelschwänze abgeschnitten und Puten die Schnäbel gekürzt – alles gesetzlich erlaubte Praktiken. PETA fordert daher eine grundlegende Reform der gesetzlichen Rahmenbedingungen und appelliert an die Verbraucher, ihren Konsum von tierischen Produkten zu überdenken.

Der aktuelle Fall aus dem Kreis Biberach zeigt einmal mehr die Schattenseiten der industriellen Landwirtschaft. PETA fordert nicht nur strafrechtliche Konsequenzen für die Verantwortlichen, sondern auch ein grundsätzliches Umdenken in der Gesellschaft.

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