Die Kletteraktion am Ulmer Münster hätte eigentlich am Mittwochmorgen um 7 Uhr stattfinden sollen. Sie wurde in letzter Minute abgesagt.
Die Aktion selbst ist zwar schief gegangen, das Ziel haben die Aktivisten allerdings erreicht: Sie haben große Aufmerksamkeit erregt. An sich hatte die Aktion geheim bleiben sollen, allerdings hatten die Aktivisten bereits einen Tag vorher die Presse über ihr Vorhaben informiert mit der Bitte, erst mit Aktionsbeginn zu berichten. Ein Medium hatte sich nicht daran gehalten. Es ging von einem kriminellen Vorhaben aus und veröffentlichte die Informationen.
Die Polizei bezeichnet es als strafbar, am Münster hochzuklettern. Dem widersprechen die Aktivisten. Nach Angaben ihres Anwalts hätte es sich um eine legale Aktion gehandelt. Münster-Dekan Gohl sprach im Vorfeld mit Blick auf potentielle Nachahmer von einem fatalen Signal, wenn Aktivisten am Münster hochklettern. Es sei einfach zu gefährlich. Die Ulmer Kletter-Aktivistin Charlie Roth sieht das anders und erklärt: „Wir hätten das professionell gesichert gemacht. Wir sind schon oft Dinge hochgeklettert und haben viel Erfahrung.“ Außerdem ginge es bei der Aktion nicht um Spaß. Die Aktivisten sehen die Klima-Krise als extrem bedrohend – die Aktion hätte mit Blick auf die Bundestagswahl geschehen sollen.
Letztendlich wurde die Aktion abgesagt, weil zu viele der erforderlichen Kletterer ein Aufenthaltsverbot für Ulm bekommen hatten. So sei kein sicheres Klettern möglich gewesen. Die Kletter-Aktivisten bezeichnen sich als zu keiner weiteren Gruppe zugehörig.