Der Mann ist wegen einer paranoiden Schizophrenie schuldunfähig. Der Jordanier soll seinen ehemaligen Sexualpartner aus der Überzeugung heraus getötet haben, er könne seine Gedanken lesen. Der Mann stach nach Auffassung des Gerichts Ende Januar mit einem 20 Zentimeter langen Küchenmesser in der Konstanzer Wohnung des 36-Jährigen 72 Mal auf ihn ein. Beide hatten demnach zuvor zusammen Drogen konsumiert. Um seine Gedanken wieder für sich zu haben, soll der Beschuldigte versucht haben, den Körper seines Opfers aufzuschneiden, um ein Organ zu entnehmen und dieses zu essen. Aus Ekel habe er aber davon abgelassen.
Der Beschuldigte gestand die Tat, bestritt aber einen Mordplan. Es sei nach einem Streit zu der Tötung gekommen, hatte er zu Prozessbeginn gesagt. Nach Auffassung der Kammer und der Staatsanwaltschaft jedoch besuchte der Beschuldigte seinen Freund mit Absicht, um an dessen Leber zu kommen. Er habe das Organ für ein Speichermedium seiner Gedanken gehalten, sagte der Vorsitzende Richter. Sachverständige attestierten dem 50-jährigen Vater eines Sohnes eine paranoide Schizophrenie.
Die Tat sei brutal gewesen, sagte der Richter. Doch an der Schuldunfähigkeit des Beschuldigten gebe es keinen Zweifel. Bis zum Ende der Verhandlung habe er sich von seinem Wahn leiten lassen und die Schuld bei seinem Opfer gesucht. Mitleid habe er nur für dessen Angehörige gehabt.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.