Krumbach: Polizei-Razzia wegen illegaler Beschäftigung

Details sind noch unbekannt

In und um Krumbach (Kreis Günzburg) gab es heute eine große Polizei-Razzia. Es ging um illegale Beschäftigung.

Mehr als 350 Polizeibeamte haben am Mittwoch in Bayerisch-Schwaben zahlreiche Firmen und Wohnungen durchsucht und auch fünf Haftbefehle vollstreckt, darunter gegen eine Mitarbeiterin des Landratsamtes Günzburg.

Rund ein Jahr lang ermittelte die Kriminalpolizei gegen ein Netzwerk, dass nach den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft Memmingen Arbeiter aus dem Ausland mit gefälschten Papieren als Zeitarbeitskräfte in Krumbach und Umgebung an gutgläubige Firmen verliehen hat. Die Tatvorwürfe lauten auf banden- und gewerbsmäßige Urkundenfälschung, Einschleusen von Ausländern, das Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt und illegale Beschäftigung.

Zwei Männer sollen die Arbeitskräfte in Osteuropa angeworben haben, eine Mitarbeiterin des Landratsamtes hat sie aufgrund der gefälschten Papiere mit Aufenthaltsgenehmigungen versorgt, zwei weitere Männer haben dann den Osteuropäern Arbeitsplätze verschafft.

Durchgeführt wird die Aktion vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten gemeinsam mit Polizeikräften der Bereitschaftspolizei, Diensthundeführern und dem Hauptzollamt Augsburg. Es wurden Firmen und Wohnhäuser von insgesamt 23 Beschuldigten durchsucht, zahlreiche Arbeiter wurden von der Polizei zur erkennungsdienstlichen Behandlung und zur Vernehmung in den Stadtsaal Krumbach gebracht.

Im Stadtsaal wurden mehrere Boxen für Vernehmungen eingerichtet und auch ein kleines Fotostudio für die erkennungsdienstliche Behandlung, außerdem wurden die Ausweise der Arbeiter durch Spezialisten geprüft. Ein halbes Dutzend Dolmetscher für verschiedene osteuropäische Sprachen stehen dort für die Vernehmungen bereit. Auf dem Parkplatz neben dem Stadtsaal bildete sich eine längere Schlange an Polizeifahrzeugen, die die Arbeiter in mehreren Firmen einsammelten.

Polizei-Pressesprecher Holger Stabik rechnet mit etwa 30 Arbeitern, die im Stadtsaal erkennungsdienstlich behandelt werden.

Die Zeitarbeitsfirma wurde ebenfalls von Zoll und Polizei durchsucht, Ermittler brachten kistenweise Unterlagen aus dem Gebäude und brachten sie für weitere Ermittlungen zur Kriminalpolizei. Vermögenswerte im Wert von rund 450 000 Euro wurden eingefroren. Landrat Hans Reichhart war von Anfang an in die Ermittlungen der Polizei gegen seine Mitarbeiterin eingebunden und hat die Polizei unterstützt. Nun werden die Arbeitsaufläufe überprüft, um für die Zukunft ähnliche Vorfälle zu verhindern.

Aufgekommen waren die Ermittlungen, da bei den üblichen Kontrollen von Polizei und Zoll in den vergangenen Jahren vermehrt gefälschte Dokumente aufgefallen waren. Diese Fälschungen sollen aus Bulgarien, Moldawien und Rumänien stammen, die dortigen Strafverfolgungsbehörden werden bei der Suche nach den Tätern um Mithilfe gebeten.

Da die ausleihenden Firmen nach dem bisherigen Kenntnisstand der Polizei gutgläubig gehandelt haben, droht ihnen keine Strafe.

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