Landkreis Neu-Ulm: Corona und Katastrophenschutz

Vor genau zwei Wochen hat der Freistaat Bayern den Katastrophenfall ausgerufen. Seitdem bereitet sich auch der Landkreis Neu-Ulm fieberhaft auf den Ernstfall vor.

Täglich um 11 Uhr werden bei einer großen Lagebesprechung im Neu-Ulmer Lessing-Gymnasium die dringlichsten Dinge besprochen. Landrat Thorsten Freudenberger im DONAU 3 FM Interview: „Tägliches Thema ist selbstverständlich die Materialbeschaffung. Da gibt‘s aber sehr viele Bemühungen, Bestellungen und Engagement in dem Bereich, sodass ich hoffe, dass wenn wir hier zwar auch immer Engpässe haben werden, die Materialbeschaffung insgesamt am Ende klappen wird. Dann arbeiten wir täglich daran die niedergelassenen Ärzte dafür zu gewinnen, die Versorgung aufrecht zu erhalten, ein Testzentrum einzurichten und die Kliniken jetzt fit zu machen.“

Neu-Ulmer Donauklinik soll "corona-frei" bleiben

Corona-Patienten im Landkreis Neu-Ulm werden hauptsächlich in Weißenhorn behandelt. Bewusst nicht in der Neu-Ulm Donauklinik. Und das aus gutem Grund, so Freudenberger weiter: „Wir wollen zunächst die Geburtsstation in Neu-Ulm auch in gewisser Weise abgrenzen. Die Klinik kann man aber auch nicht ganz aus Corona rausnehmen. Aber wir wollen schwerpunktmäßig die Betroffenen in Weißenhorn behandeln, und nicht-Corona-Patienten in Neu-Ulm. Zumindest solange das geht. So ist die derzeitige Planung.“

Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg

Die Zusammenarbeit läuft auch über die Landesgrenzen hinweg gut. Bis zu 80 ausgebildete Personen arbeiten in der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt fieberhaft an Lösungen: „Wir haben Katastrophenschutzübungen, die Führungsgruppe Katastrophenschutz bereitet sich dauernd auf solche Themen vor, auch ich als Landrat. Daher darf das gar nicht befremdlich sein, sondern wir müssen jetzt in der Krise unserer Verantwortung gerecht werden, mit großem Engagement und großer Ernsthaftigkeit. Und ich bin stolz und dankbar, dass es so viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hier im Amt aber auch draußen an so vielen Stellen gibt, die jetzt wirklich einen tollen Job machen. Danke dafür!“

Die Verunsicherung in der Bevölkerung ist trotzdem nach wie vor groß. Noch immer gehen beim Bürgertelefon im Landratsamt täglich über 500 Anrufe ein.

Fotos: Thomas Heckmann

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