Landkreise in Schwaben wollen überfüllte Schulbusse verhindern

Bei den Landkreisen in Schwaben sind zahlreiche Beschwerden eingegangen, dass die Schulbusse zu voll seien. Jetzt wollen die Landkreise was dagegen tun. Das Land Baden-Württemberg hat ein Förderprogramm für Verstärkerbusse ins Leben gerufen.




Kaum hat die Schule angefangen, gibt es neue Probleme. Die Schulbusse sind zu voll. Zumindest sind bei den Landkreisen jede Menge Beschwerden eingegangen, dass die Schüler*innen in den Bussen zu dicht aneinander stehen. Gerade in der Corona-Zeit führe das zu Verunsicherung bei Eltern und Schülern, die ein erhöhtes Infektionsrisiko befürchten. Es wird gefordert, dass die Busse so besetzt werden, dass die Schüler mit mehr Abstand  stehen können.

Das Land Baden-Württemberg hat ein Förderprogramm auf die Beine gestellt, um die Schulbusse zu entlasten. Das heißt, wenn mehr als 100% der Sitzplätze und mehr als 40% der Stehplätze belegt sind, könne es sogenannte Verstärkerbusse geben. Diese würden zu 80% vom Land gefördert. Den Rest muss der Schulwegkostenträger, also der Landkreis, stemmen.

Fahrgäste werden gezählt

Zahlreiche Landkreise lassen nun Fahrgäste zählen, um herauszufinden welche Busse zu welchen Zeiten überfüllt sind. Dabei sind besonders die Schulbusse im Fokus der Landratsämter. Mitarbeiter des Landratsamtes Günzburg sind derzeit im Landkreis unterwegs und beobachten die Kapazitäten der Busse. Allerdings seien die Busse zwar voll, aber nicht zu voll, so eine Sprecherin des Landratsamtes. Es seien also so viele Menschen im Bus, wie zugelassen. Nicht mehr. Aber es sei dennoch verständlich, dass die Menschen sich Sorgen machen. Der Landkreis tue alles, um zusätzliche Busse einzusetzen. Im Kreis Biberach wurden die Busunternehmen angefragt, wie voll die Busse sind (wir berichteten). Anfang Oktober sollen die Ergebnisse vorliegen.

Auch im Landkreis Dillingen wurden schon Zählungen und Fahrplananpassungen durchgeführt. Die Ergebnisse der Zählungen sollen bereits Ende September vorliegen. Dann werde man umgehend reagieren und ggf. Anpassungen durch ein Einsatz von Verstärkerbussen vornehmen. Der Landkreis Göppingen sei mit den Busunternehmen in einem ständigen Kontakt. Dennoch werde es weiterhin aufgrund „der unklaren Situation“, so das Landratsamt, vorübergehend volle Busse geben. Es sei nicht nur eine Frage des Geldes. Busse seien in aller Regel im erforderlichen Umfang kurzfristig nicht organisierbar.

Der Kreis Unterallgäu hat bereits zum Schulbeginn Verstärkerbusse eingesetzt, um den Schülerverkehr zu entzerren. Besonders zu den Stoßzeiten. „Sollte sich der Bedarf ändern, können wir schnell reagieren und Busse flexibel einsetzen„, sagte Landrat Alex Eder. Auch im Landkreis Oberallgäu sind bereits Verstärkerbusse im Einsatz.



Busunternehmen warten auf Zusage für Verstärkerbusse

Es sei momentan nicht zu verhindern, dass die Schüler zu Spitzenzeiten dicht in den Bussen zusammenstehen, so der Geschäftsführer der Süddeutschen Verkehrslinien GmbH aus Laupheim Maximilian Reinalter. Denn im Moment seien noch keine Verstärkerfahrten eingesetzt. Und ohne Auftrag dürften die Busunternehmen auch nicht mehr Busse einsetzen. Aktuell werden Zählungen durchgeführt, die dann an die Landkreise gehen. Der Landkreis habe zugesichert, dass es Verstärkerbusse gebe, wenn die Busse zu voll seien. „Ich gehe davon aus, dass wir da auch eine Beauftragung bekommen, nochmal Verstärkerfahrten einzusetzen. Dann wird sich die Lage in den Bussen auch entspannen“, sagt der Geschäftsführer.

Unterrichtszeiten anpassen

Die Stadtwerke Biberach erklären, dass ohnehin schon zusätzliche Busse eingesetzt werden. Die Schüler seien dazu angehalten, sich besser auf die Busse zu verteilen. Beispielsweise könnten sie einen Bus später nehmen. Diese seien meisten leerer. Außerdem würde es die Busse sehr entlasten, wenn die Unterrichtszeiten angepasst würden, sodass Schulklassen beispielsweise zu unterschiedlichen Zeiten anfangen. Eine entsprechende Bitte haben die Stadtwerke bereits den Schulen entgegengebracht. Gleiches fordert auch der Landkreis Heidenheim.

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