Langenauer Proteste: Stadt und Deutsch-Israelische Gesellschaft im Dialog gegen Antisemitismus

Die Langenauer Bürgermeisterin Daria Henning hat sich ausführlich zu den antisemitischen Kundgebungen vor der Martinskirche geäußert.

In der kleinen Stadt Langenau hat sich eine entwickelte antisemitische Dynamik zu einem umstrittenen und ernsten gesellschaftlichen Problem entfaltet. Nachdem antisemitische Demonstrationen in der Stadt trotz Bemühungen der Stadtverwaltung weitergingen, entbrannte ein offener Dialog zwischen der Stadt und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) Ulm/Neu-Ulm.

Die jüngsten Entwicklungen wurden durch eine Predigt von Pfarrer Sedlak im Oktober 2023 ausgelöst, in der er ein Massaker der Hamas verurteilte. Seitdem wurden er und Mitglieder seiner Gemeinde Opfer von Einschüchterungen. Demonstranten, angeführt von einem älteren Aktivisten mit antisemitischen Plakaten, versammeln sich regelmäßig vor der Martinskirche.

Die DIG wandte sich in einem offenen Brief an die Stadtverwaltung und forderte ein entschlossenes Vorgehen gegen diese Vorfälle. Der Vorstand der DIG, vertreten durch Dr. Steffen Lutz und weitere Mitglieder, drückt seine Besorgnis über den Anstieg des Antisemitismus aus und hebt hervor, dass Worte allein nicht ausreichen, um gegen den Antisemitismus vorzugehen.

Bürgermeisterin Daria Henning antwortete mit einem Schreiben, das die Bemühungen der Stadt detailliert darstellt. Die Stadt habe wiederholt Maßnahmen wie Aufenthaltsverbote und rechtliche Schritte gegen die Demonstranten ergriffen. Henning betonte, dass die Versammlungsfreiheit nicht leichtfertig eingeschränkt werden könnte, aber die Stadt habe alles in ihrer Macht stehende getan, um die Sicherheit und die Rechte aller Bürger zu schützen. Die Ende Juli 2025 erlassene Allgemeinverfügung, die Versammlungen während der Gottesdienste untersagt, sei nur nach sorgfältiger rechtlicher Prüfung eingeführt worden.

Die Antwort der Stadt Langenau deutet darauf hin, dass rechtliche Maßnahmen ressourcenintensiv sind und ständige Prüfungen durch juristische Gremien erfordern. Dennoch versichert die Stadt, dass sie keinen Antisemitismus duldet und die Sicherheit der Bürger von größter Bedeutung ist. Die Kooperation mit Vertretern der jüdischen Gemeinde und die Organisation der Demokratiewoche im September unterstreichen ihren Einsatz.

Im Kern führen beide Seiten einen kritischen und dennoch konstruktiven Dialog. Die DIG hält den Zeitpunkt der Maßnahmen für verspätet, betont aber den Wunsch nach Zusammenarbeit und bietet der Stadtverwaltung Unterstützung an. Alle Beteiligten erkennen an, dass nur durch gemeinsamen Dialog und deutliche, rechtlich fundierte Aktionen gegen Extremismus und Hassparolen nachhaltige Lösungen erzielt werden können.

In einem Klima, in dem religiöse Toleranz und der Schutz vor Diskriminierung von zentraler Bedeutung sind, bleibt der Fokus darauf gerichtet, wie Langenau die Balance zwischen Grundrechten und der Notwendigkeit eines sicheren, inkludierenden Umfelds aufrechterhalten kann. Die Beobachtung vor Ort zeigt die Herausforderungen, denen staatliche Organe und Gemeinschaften gegenüberstehen, und verdeutlicht die komplexen Dynamiken, durch die Hass und Hetze bekämpft werden können.

Das könnte Dich auch interessieren

29.07.2025 Langenau: wie umgehen mit Antisemitismus in der Gesellschaft? Anti-israelische Proteste, Beleidigungen und zum Teil auch körperliche Übergriffe. Was sich seit anderthalb Jahren vor der Martinskirche in Langenau abspielt, geht weit über die Meinungsfreiheit hinaus. Pfarrer Ralf Sedlak hatte Mitte Oktober 2023 in einer Predigt den Terroranschlag der Hamas vom 07. Oktober verurteilt und seine Solidarität mit den Opfern des Massakers ausgedrückt. Seitdem ist 10.07.2025 Stadt Langenau greift durch: Eskalation vor Kirche zwingt Verwaltung zum Handeln Nach den nicht enden wollenden antisemitischen Anfeindungen vor der Martinskirche in Langenau und einem eskalierenden Vorfall am vergangenen Sonntag kündigt die Stadt jetzt Konsequenzen an. Eine Allgemeinverfügung, die weitere Protestaktionen unterbinden soll, steht kurz bevor. Medienberichten zufolge will Bürgermeisterin Daria Henning die Regelung noch vor Sonntag in Kraft setzen – damit wäre der Gottesdienst rechtlich 10.12.2025 Langenau: Schröder Reisen weiter auf Expansionskurs 250 Busse und 600 Mitarbeiter – das ist Schröder Reisen in Langenau. Seit 35 Jahren gibt es schon das Busunternehmen, das weiter fleißig expandiert. 28.08.2025 Langenau lädt zur "Weinzeit" im Wörthpark Bereits zum dritten Mal lädt die Ulmer Eventagentur „Mahlzeit! Events“ zur „Weinzeit!“ – dem Langenauer Weinfest ein. Das Weinfest findet von Donnerstag, 28. August, bis Samstag, 30. August 2025 im Wörthpark in Langenau statt. Geöffnet ist am Donnerstag von 17 bis 22 Uhr, am Freitag und Samstag jeweils von 16 bis 23 Uhr. Der Eintritt