Leipheim: Britax Römer schließt Produktion

216 Stellen betroffen

Der Kindersitzhersteller Britax Römer macht seine Produktion in Leipheim dicht.

Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, soll die Fertigung von Kindersitzen und Kinderwagen ab dem Jahr 2026 vollständig nach Asien verlagert werden. Grund dafür seien sinkende Umsätze und steigende Kosten am Standort Deutschland, wie die Günzburger Zeitung berichtet.

Täglich rund 3000 Kindersitze liefen bislang durch die Montagehallen im Interkommunalen Gewerbegebiet Areal Pro. Damit ist bald Schluss: Mit der Schließung des Werks in Leipheim fallen 216 Arbeitsplätze weg. Insgesamt waren zum Jahresende 2024 noch 290 Mitarbeitende am Standort beschäftigt.

Auch die Lagerhaltung soll künftig von einem externen Dienstleister übernommen werden. In der Verwaltung ist ein Stellenabbau geplant, während Bereiche wie Produktentwicklung, Innovation, Marketing, Vertrieb sowie Personal und Finanzen mit insgesamt 74 Arbeitsplätzen in Deutschland erhalten bleiben sollen.

Traditionsunternehmen unter Druck

Britax Römer entstand 1978 aus dem Zusammenschluss der Ulmer Firma Römer und dem britischen Unternehmen Britax. Noch 2015 war der Umzug nach Leipheim erfolgt – mit dem Versprechen, auf Qualität „Made in Germany“ zu setzen. Heute klingt das anders: Bereits jetzt werde ein Drittel der Produkte in Asien gefertigt, künftig sollen es 100 Prozent sein.

Laut Unternehmensangaben verzeichnete Britax Römer in den Jahren 2022 und 2023 einen Umsatzrückgang von etwa 25 Prozent. Zwar habe sich der Umsatz 2024 stabilisiert und in der zweiten Jahreshälfte sogar leicht erholt – doch unter dem Strich blieb das Unternehmen seit 2021 defizitär, mit jährlichen Verlusten im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Die Gründe: eine sinkende Geburtenrate in Europa, ein geschrumpfter Markt und der hohe Kostendruck in Deutschland. In der aktuellen Struktur sei man nicht wettbewerbsfähig, heißt es in der Mitteilung.

Sozialplan soll Abfederung bringen

Die Belegschaft wurde am Donnerstag über die Pläne informiert. Bis zum Frühsommer 2025 sollen Geschäftsführung und Betriebsrat einen Interessenausgleich und Sozialplan ausarbeiten, um die Schließung möglichst sozialverträglich zu gestalten.

Trotz allem will Britax Römer an seinen Innovationsplänen festhalten: Für 2025 sind zwei neue Kinderwagenmodelle und ein neuer Autokindersitz angekündigt. Auch 2026 sollen neue Produkte folgen.

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