Ein Pilz-Unikat ist im Donauwald bei Leipheim entdeckt worden: Der Mykologe und Unterstützer der Interessenvertretung „Hochwasserschutz Ja, Kein Flutpolder Leipheim“ verkündet den Erstfund eines für Süddeutschland einmaligen seltenen Pilzes.
Der mehrfach ausgezeichnete und international bekannte Mykologe Manfred Enderle hat am Dienstag im Donauwald bei Leipheim den extrem seltenen Perlhuhn-Tintling (lat. Coprinus strossmayeri) entdeckt. Der Erstfund wurde bereits von mehreren Pilzexperten bestätigt.
Die Bedeutung dieses Fundes ergibt sich aufgrund des extrem seltenen Vorkommens des Pilzes und unterstreicht zugleich die einzigartige Boden- und Mikrobiologie des zwischen Elchingen und Leipheim gelegenen Waldes. Die Pilzart wurde erstmalig 1879 von dem Mykologen Stephan Schulzer von Müggenburg beschrieben und galt anschließend über 100 Jahre hinweg als verschollen. Der Pilz wächst typischerweise auf Pappelstubben.
Mit seinem Vorkommen in dem sechsfach geschützten Naturschutzgebiet zwischen Elchingen und Leipheim, welches als Flutpolder umgebaut und geflutet werden soll, gesellt sich der Perlhuhn-Tintling zu vielen anderen seltenen Arten und der auf der Roten Liste vermerkten Vogelart des Wendehalses.
Der Verlust der Biodiversität dieses einmaligen Naturschutzgebietes wird von der Interessenvertretung immer wieder in Verbindung mit den Flutpolderplanungen angemahnt und kritisiert. Die Interessenvertretung fordert aus diesem Grund weiterhin das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth und die bayrische Landesregierung auf, die Planung in einen dezentralen ganzzeitlichen Schutz, wie beispielsweise Dämme, umzuleiten.