Machtwechsel in Südwest-CDU - 91,5 Prozent für Hagel

Ein Ehinger macht das Rennen

Die Südwest-CDU wählt nach vielen Jahren eine neue Spitze. Manuel Hagel gilt als neuer Hoffnungsträger der Konservativen. Kann er die Christdemokraten im Ländle wieder zurück an die Macht führen?

Die CDU Baden-Württemberg hat nach zwölf Jahren einen neuen Vorsitzenden. Fraktionschef Manuel Hagel wurde auf dem Landesparteitag in Reutlingen am Samstag mit 91,5 Prozent zum Nachfolger von Thomas Strobl gewählt. Er erhielt 311 von 340 gültigen Stimmen. Gegenkandidaten gab es keine. Es gab drei Enthaltungen. Die CDU wertet Enthaltungen wie ungültige Stimmen.

Strobl hatte im September erklärt, auf eine erneute Kandidatur für den Landesvorsitz verzichten zu wollen. Er führte den Landesverband seit 2011.

Dem 35 Jahre alten Hagel werden Ambitionen auf die Spitzenkandidatur 2026 nachgesagt. Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) will bei der Landtagswahl nicht mehr antreten. Die Grünen müssen noch einen Spitzenkandidaten benennen – als aussichtsreichster Kandidat gilt derzeit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.

Baden-Württemberg war politisch knapp sechs Jahrzehnte lang fest im Griff der CDU. 2011 übernahm Kretschmann die Villa Reitzenstein. Nach mehreren Jahren in der Opposition gelang es Strobl sowohl 2016 als auch 2021, die Partei als Juniorpartner in die Regierung zu führen – und einen Bedeutungsverlust zu vermeiden.

In den vergangenen Monaten war der Druck auf den 63-Jährigen aber deutlich gewachsen. Der Innenminister steht wegen der Affäre um den Polizei-Inspekteur und einen damit verbundenen Untersuchungsausschuss politisch in der Kritik. Auch in der Partei war Strobls Position schon länger geschwächt: Beim letzten Parteitag im November 2021 in Mannheim erhielt er nur noch 66,5 Prozent der Stimmen.

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