Nach dem schrecklichen Zug-Bus-Unfall am Dienstagvormittag an der B28 bei Blaustein ist der entgleiste Zug noch in der Nacht geborgen worden. Den Horror-Crash selbst hat Dr. Jochen Lührs, Oberfeldarzt und Notarzt des BWK Ulm, live miterlebt, während er einen vorher verunfallten Motorradfahrer versorgt hatte.
„Ich sah, dass der Bus mitten auf den Bahngleisen stand. (…) Wir haben gesagt, der Bus muss da dringend runter! Aus den Augenwinkeln habe ich dann den kommenden Zug gesehen (…) aber es war schon zu spät. Dann hat es nur noch einen großen Knall und einen Feuerball gegeben.“, berichtet Dr. Lührs, wie er und seine Kollegen die Sekunden vor dem Aufprall miterlebt haben.
Ein Motorradunfall war dem Ganzen voraus gegangen ist. So soll zunächst der Fahrer eines Motorrades in der Nähe der Gleise gestürzt sein. Bei der Unfallaufnahme kam es dann zu größeren Verkehrsbehinderungen, der Linienbus musste anhalten und stand mitten auf den Gleisen. Kurz darauf schlossen sich die Schranken und ein Regionalzug aus Richtung Blaubeuren fuhr in den Bus.
Der Zug entgleiste nach der Kollision und kam 150 Meter entfernt zum Stehen. Im Zug sollen etwa 70 Fahrgäste gewesen sein. Im Moment geht man von drei Schwerverletzten aus und mehreren Leichtverletzten. Zu den Schwerverletzten zählen der Busfahrer und der Triebfahrzeugführer des Zugs. Im Bus befanden sich keine Fahrgäste. Nach Angaben unseres Reporters arbeiten mehr als 100 Einsatzkräfte aus Blaubeuren, Blaustein und Ulm an der Unfallstelle. Auch ein Hubschrauber ist im Einsatz.
Der entgleiste Zug wurde noch in der Nacht geborgen. Zwei Schienenkräne kamen aus Fulda, um den Triebwagen anheben und wieder in das Gleis setzen zu können. Nachdem der Schienenkran im nahegelegenen Bahnhof Blaustein-Herrlingen für den Einsatz vorbereitet wurde, dauerte das Anheben und Eingleisen nur wenige Minuten. Danach wurden alle losen und überstehenden Teile des verunglückten Zuges entfernt, dabei kam auch ein Trennschleifer zum Einsatz.