Mehr Jüngere auf Schwabens Intensivstationen?

Immer mehr junge und jüngere Patientinnen und Patienten seien von Covid-19 betroffen, so der momentane Tenor – doch wie ist die Situation auf Schwabens Intensivstationen? In unseren Kliniken scheinen die Intensivstationen derzeit nur mäßig mit Covid-19-Patienten beschäftigt zu sein.




„Wir sehen das jetzt schon auf den Intensivstationen, dass sich die Patienten dort ändern: Die werden jünger“, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade in der vergangenen Woche. Jüngere Patienten nahm auch die Bundesregierung mit zum Anlass für einen verlängerten Lockdown und strengere Maßnahmen: Jüngere Menschen hätten generell eine längere Verweildauer auf den Intensivstationen.

„Die Intensivbetten füllen sich wieder und jetzt haben auch mehr Menschen im mittleren und jüngeren Alter schwere Verläufe“, erklärte Kanzlerin Merkel in der Pressekonferenz zum Corona-Gipfel in der Nacht auf den 23. März.

In Schwabens Kliniken hingegen sind die Intensivstationen derzeit nur mäßig mit Covid-19-Patienten beschäftigt:

Stadt Ulm

Am 24. März, Stand 16.30 Uhr, wurden am Universitätsklinikum zehn Covid-19-Patienten im Alter von 36 bis 81 Jahren auf der Intensivstation behandelt, das durchschnittliche Alter der Covid-19 Patienten lag bei 60 Jahren. Einen eindeutigen Trend zu jüngeren Patienten kann das Klinikum derzeit nicht bestätigen.

Kreis Günzburg

In den Kreiskliniken Günzburg und Krumbach werden aktuell keine Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen behandelt (Stand: 23. März). Zur Altersstruktur kann man daher keine Einschätzung abgeben: Nur gelegentlich werden laut den Kreiskliniken Patienten mit Covid-19 überhaupt auf der Günzburger oder Krumbacher Intensivstation behandelt.

Kreis Neu-Ulm

Aktuell (Stand: 24. März, 16.30 Uhr) wird in den Kliniken im Kreis Neu-Ulm ein Covid-19-Patient auf den Intensivstationen behandelt. Zu dieser Person können keine Angaben gemacht werden. Ein Trend zu jüngeren Patienten lässt sich aber bei den Covid-19-Fällen auf der normalen Station durchaus feststellen. Die Patienten, die aktuell behandelt werden, sind zwischen 35 und 60 Jahren alt.

Alb-Donau-Kreis

In den Alb-Donau-Kliniken in Ehingen und Blaubeuren ist derzeit (Stand: 24. März, 12 Uhr) eins von 14 Intensivbetten mit einem Covid-19-Patienten belegt. Eine Angabe zu Alter oder Geschlecht ist aus Datenschutzgründen nicht möglich.

Kreis Heidenheim

Im Klinikum Heidenheim werden derzeit (Stand: 24. März, 12 Uhr) zehn Covid-19-Patienten behandelt, davon drei auf der Intensivstation. Der Altersdurchschnitt auf der Intensivstation liegt bei 65 Jahren.

Kreis Biberach

Derzeit (Stand: 24. März, 16.30 Uhr) behandelt das Sana Klinikum drei COVID-19-Patienten intensivmedizinisch, alle im höheren beziehungsweise hohen Alter.

 

Gibt es einen Trend?

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), die die Lage auf den Intensivstationen erfasst, kann einen Trend zu schweren Verläufen bei jüngeren Patienten nicht bestätigen: „Es ist nicht so, dass auf einmal 25-jährige Studenten die Intensivstationen füllen“, entwarnt Nina Meckel von der DIVI. Der ausschlaggebende Faktor für eine schwere Erkrankung sei nach wie vor das Alter der Patienten.

Der Altersdurchschnitt der Intensivpatienten in der ersten und zweiten Welle lag jeweils bei 68 Jahren. Dass dieses Durchschnittsalter sinkt, lässt sich laut Meckel durch ein statistisches Phänomen erklären: Menschen über 80 Jahren und Pflegeheimbewohner seien zu großen Teilen bereits geimpft: „Diese Altersgruppe werden wir auf den Intensivstationen gar nicht mehr sehen.“

Auch das Robert-Koch-Institut schätzt die Lage auf Nachfrage nicht generell als dramatisch ein: Die Aussage von Vizepräsidenten Schaad habe sich auf sporadische Berichte einzelner Intensivstationen bezogen. Schwerere Verläufe bestätigt auch das Robert-Koch-Institut derzeit nicht, nur einen Anstieg an absoluten Fallzahlen bei jüngeren und mittelalten Personen. „Auch wenn von ihnen ein kleinerer Anteil in die Klinik beziehungsweise Intensivstation kommt als bei den Älteren, so ist die absolute Zahl doch sehr hoch und überfordert absehbar die Intensivkapazitäten.“

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