Mehr Züge und Haltepunkte zwischen Aalen und Ulm geplant

Projekt Brenzbahn

Stündliche Expresszüge, neue Bahnhöfe und längere Linien: Die Pläne für die Brenzbahn nehmen Fahrt auf. Doch bis zum Baustart dauert es noch.

Die Elektrifizierung und der Ausbau der Brenzbahn zwischen Aalen und Ulm sind einen großen Schritt vorangekommen. Land, Kommunen und Deutsche Bahn haben sich auf die Finanzierung der Planungsphase in Höhe von rund 63 Millionen Euro geeinigt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Mittwoch unterzeichnet – unter anderem vom Land Baden-Württemberg, den Landkreisen Heidenheim, Ostalbkreis sowie der Stadt Ulm.

Die Brenzbahn ist eine eingleisige und bislang nicht elektrifizierte Strecke zwischen Aalen, Heidenheim, Langenau und Ulm. Sie gilt als wichtige Verkehrsachse in der Region Ostwürttemberg.

Der Ausbau soll den Nah- und Güterverkehr verbessern und langfristig für mehr Zugverbindungen sorgen, wie ein Sprecher des Landkreises Heidenheim mitteilte. Mit der jetzt geschlossenen Finanzierungsvereinbarung könne die sogenannte Vor-, Entwurfs- und Genehmigungsplanung starten.

Mehr Züge, neue Haltepunkte geplant

Ziel sei es, künftig mehr Züge auf der Brenzbahn fahren zu lassen. Unter anderem soll der schnelle Expresszug auf der Strecke stündlich statt wie bisher alle zwei Stunden verkehren. Auch die Regio-S-Bahn-Linien sollen ausgebaut und teilweise verlängert werden.

Vorgesehen sind außerdem zusätzliche Bahnhalte, etwa in Ulm-Messe, Aalen Süd und Oberkochen Süd. «Für die Menschen in Ostwürttemberg wird der Ausbau zukünftig ein verbessertes Angebot mit mehr Zügen und mehr Haltepunkten bringen», erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Schon 2020 hatte sich das Land mit den Kommunen und der Bahn grundsätzlich auf den Ausbau verständigt.

Die Brenzbahn führt über rund 72 Kilometer und befördert an Werktagen laut Verkehrsministerium im Schnitt 13.000 Menschen. Die Strecke verläuft zum Teil auch über bayerisches Gebiet. Weil die Bahntrasse eingleisig und ohne Oberleitung ist, können sich Züge aktuell nur an einem der 15 Kreuzungsbahnhöfen begegnen – das begrenzt die Kapazität.

Planung dauert Jahre – Baubeginn noch offen

Mit der Vertragsunterzeichnung kann die Deutsche Bahn jetzt mit den vertieften Planungen beginnen. Diese sollen rund fünfeinhalb Jahre dauern, hieß es in der Mitteilung. Erst danach kann das eigentliche Genehmigungsverfahren beim Eisenbahnbundesamt starten.

Insgesamt werden die Projektkosten derzeit auf rund 600 Millionen Euro geschätzt. Neben Land und Kommunen beteiligt sich auch der Bund – und künftig auch der Freistaat Bayern. Der Ausbau der Brenzbahn ist Teil des größeren Infrastrukturprojekts Regio-S-Bahn Donau-Iller, das den Nahverkehr rund um Ulm verbessern soll.

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