Mindestlohnerhöhung setzt regionalen Mittelstand unter Druck

Beim Personal könnte gespart werden

Die geplante Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,90 Euro zum 1. Januar 2026 bringt viele Unternehmen in Bayerisch-Schwaben in Zugzwang. Eine Sonderauswertung der IHK Schwaben blickt in die Zukunft.

Die Sonderauswertung der IHK Schwaben zur Konjunkturumfrage Herbst 2025 zeigt: Rund jedes vierte Unternehmen plant Personaleinsparungen oder eine vorsichtigere Neueinstellungspraxis. Besonders betroffen sind das Reise- und Gastgewerbe (47 Prozent) sowie der Einzelhandel (34 Prozent).

Steigende Kosten ziehen Konsequenzen mit sich

Mehr als die Hälfte der Betriebe (55 Prozent) will die Preise erhöhen, um die steigenden Arbeitskosten abzufedern. Betroffen sind dabei nicht nur die Mindestlohnkräfte: 43 Prozent müssen Löhne im Mindestlohnbereich anpassen, 56 Prozent rechnen mit zusätzlichen Lohnsteigerungen in höheren Gehaltsgruppen, um interne Strukturen zu wahren.

„Diese Mindestlohnerhöhung trifft die regionale Wirtschaft in einer Phase, in der die Belastungen ohnehin hoch sind“, sagt Dr. Marc Lucassen, Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. „Wenn ein Viertel der Unternehmen über Personalabbau nachdenkt und mehr als die Hälfte die Preise erhöhen muss, wird deutlich, wie eng die Spielräume geworden sind.“

Forderung der IHK Schwaben

Angesichts steigender Arbeitskosten, wirtschaftspolitischer Unsicherheiten und schwacher Inlandsnachfrage verschieben viele Betriebe Investitionen und treffen Personalentscheidungen vorsichtiger. Die IHK Schwaben fordert deshalb Entlastungen: Weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren und eine leistungsfähige digitale Verwaltung sollen Unternehmen Handlungsspielräume verschaffen. „Unsere Betriebe sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, sie brauchen dafür jedoch bessere Rahmenbedingungen“, so Lucassen. Nur so könne Bayerisch-Schwaben als starker Wirtschaftsraum erhalten bleiben.

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