Mit Luftreinigern Corona einfach wegfiltern?

Wenn wir atmen, setzen wir Aerosole frei. Sind wir dann auch noch mit SARS CoV-2 infiziert, verbreiten wir mit den Aerosolen auch noch das Coronavirus. Um die Luft von diesen Partikeln frei zu halten, wurden einige Luftfilter entwickelt, die jetzt von Stiftung Warentest getestet wurden. 




Vor allem in den Innenräumen sollen sich Menschen besonders leicht mit dem Corona-Virus anstecken können. Bekannt ist auch, dass das Lüften die Virenlast in der Luft verringert. Doch wer lüftet schon gerne im Winter bei Minusgraden? Abhilfe könnten hier Luft­reiniger schaffen, hoffen manche Verbraucher. Doch taugen die wirklich?

In einem Nachtest hat Stiftung Warentest geprüft, wie gut die Sieger aus dem Luft­reiniger-Test diese winzigen schwebenden Partikel fangen. Im Neuzustand filtern Philips, Rowenta (beide für 350 Euro zu haben) und Soehnle (250 euro) ähnlich gut. Aber die drei Geräte altern unterschiedlich stark.

Gefiltert wurden diesmal statt Blüten­pollen oder Ziga­retten­rauch schwebende Tröpf­chen mit einem Durch­messer von 0,12 bis 1 Millionstel Meter aus der Raum­luft: Aerosol­partikel. Kleine Tröpf­chen stößt ein Mensch beim Atmen etwa 100 pro Sekunde aus, beim Sprechen 200 und beim Niesen etwa 20 000. Das Virus Sars-CoV-2 selbst misst etwa 0,12 Millionstel Meter – 500 Viren neben­einander sind ungefähr so dick wie ein Haar.

So verlief der Test

Schnell zeigte sich: Die Filter funktionieren gut – solange sie neu sind. Nach 20 Minuten waren die meisten Aerosol­partikel mit 0,12 Mikro­meter Durch­messer weg: bei Philips und Rowenta je 95 Prozent, beim Soehnle 90 Prozent. Doch jeder Luft­reiniger im Test lässt mit der Zeit in seiner Leistungs­kraft nach, schließ­lich saugt er Stunde um Stunde Partikel durch seine Fasern. Die Alterung wurde simuliert, indem jedes Filtergerät im Test den Rauch von 100 Ziga­retten aufnahm. Danach kamen wieder die Aerosole dran und fluteten den Prüf­raum. Das Bild änderte sich ­deutlich. Der Philips steckte die Alterung mit 90 Prozent gefilterten Partikeln nach 20 Minuten gut weg. Bei Rowenta waren es immerhin noch rund 80 – beim Soehnle aber nur noch 46 Prozent. Den Filter müsste man also häufiger wechseln.

Bei einem Klassenzimmer mit 30 Schüler*innen und 50 Quadratmeter funktioniert das noch schwieriger. Die getesteten Luftreiniger wären dafür zu klein.

Tipp von Stiftung Warentest

Automatikstufe vermeiden: Wer Viren und Aerosol­partikel aus der Raum­luft filtern will, sollte die Luft­reiniger nicht auf der Auto­matik­stufe laufen lassen. Wenn über­haupt, so Stiftung Warentest, dann misst das Gerät pauschal die Partikel­konzentration in der Luft. Die Aerosol­teilchen durch Atmen machen davon jedoch nur einen winzigen Bruch­teil aus, die sonst in jedem Kubik­meter Raum­luft schweben. Ein paar tausend Partikel sind für den Fein­staub­messer im Gerät gar nicht relevant. Sobald die Konzentration der feinen Teilchen also reduziert ist, schaltet die Auto­matik runter, auch wenn noch viele Corona-Aerosole in der Luft schweben sollten.

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