Mit Schere und Herz: Biberachs Barber Angels erneut ausgezeichnet

Lea-Mittelstandspreis

Die Barber Angels – ehrenamtliche Friseure – schneiden Wohnungslosen kostenlos die Haare. Jetzt wurde ihr Gründer „Figaro Claus“ aus Biberach erneut ausgezeichnet – für gesellschaftliches Engagement.

Mit Schere, Kamm und Shampoo im Gepäck sind sie unterwegs, um Gutes zu tun: Die Barber Angels Brotherhood – eine Gruppe ehrenamtlicher Friseure – schneiden wohnungslosen und bedürftigen Menschen kostenlos die Haare. Für dieses besondere Engagement wurde jetzt ihr Gründer Claus Niedermeier, besser bekannt als „Figaro Claus“ aus Biberach, mit dem renommierten Lea-Mittelstandspreis ausgezeichnet.

Figaro Claus aus Biberach erneut ausgezeichnet

Der Preis wird gemeinsam vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium, der Caritas und der Diakonie verliehen. Er zeichnet Unternehmen und Initiativen aus, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Drei Mal fünf Unternehmen aus Baden-Württemberg waren in diesem Jahr nominiert – und Figaro Claus hat es geschafft.

Stellvertretend nahm Barber Angel Marc Assenheimer aus Tübingen den Preis entgegen. Er ist von Anfang an dabei und freute sich sichtlich:
„Ja, das ist immer etwas ganz Großes. Natürlich nehme ich den Preis für den Claus und für die ganze Barber Angels entgegen. Ich bin richtig stolz, das im Namen von Figaro Claus Niedermeier annehmen zu dürfen.“

Würde und Selbstwertgefühl

Die Idee hinter den Barber Angels: Menschen wieder ein Stück Würde und Selbstwertgefühl zurückgeben – durch einen Haarschnitt. Seit 2016 schneiden die Freiwilligen an bestimmten Tagen, zum Beispiel an Bahnhöfen, Wohnungslosen kostenlos die Haare. Meist tragen sie dabei schwarze Lederwesten – ein bewusst gewähltes, fast schon rockiges Auftreten, das trotzdem Nähe und Respekt vermittelt.

„Wir wollen den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern – das machen wir auch“, sagt Assenheimer. Für ihn ist es ein Akt der gelebten Nächstenliebe:
„Mich kostet es nichts außer meiner Zeit, anderen etwas Gutes zu tun.“

Dass dieser Einsatz Wirkung zeigt, erlebt er immer wieder hautnah: „Es hat auch die Komponente, dass manche Menschen nicht mehr so isoliert leben. Ich hatte zum Beispiel in Griechenland eine Frau, die sich anderthalb Jahre nicht mehr aus dem Haus getraut hatte. Nach unserem Besuch hat sie sich bedankt und gesagt, sie tut jetzt wieder etwas. Das war sehr bewegend.“

Die Barber Angels kommen längst nicht mehr nur aus Biberach. Mittlerweile sind auch Freiwillige aus Friedrichshafen, Ravensburg, Memmingen und anderen Städten dabei – sogar in Ländern wie der Schweiz, Österreich oder Chile gibt es ähnliche Gruppen.

Die nächsten Einsätze sind bereits geplant: Am 17. August sind die Barber Angels bei der Bahnhofsmission in Augsburg, am 14. September in Stuttgart an der Leonhardskirche. Ein kleiner Schnitt mit großer Wirkung.

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