Das NABU-Naturschutzzentrum Federsee hat eine ungewöhnliche wie unterhaltsame Antwort auf die Moorfrage: die neue „Moor-Klima-Box“. Das transportable Modell soll künftig in der Umweltbildung am Federsee zum Einsatz kommen und wurde von der Annette-Kiefer-Stiftung finanziert.
Ein Kippschalter, ein Knopfdruck – und das Moor erwacht zum Leben: Im großen Acrylglaskasten rauscht eine Kette weißer LEDs nach unten, „C“-Plaketten leuchten auf, aus dem Lautsprecher kommen schmatzende Gummistiefelgeräusche, begleitet vom Ruf der Bekassine. Der Modus „intaktes Moor“ zeigt eindrücklich: Hier wird etwas aus der Luft in den feuchten Boden transportiert – Kohlenstoff. „Genau diese Prozesse wollen wir verständlich machen“, erklärt Kerstin Beck, Projektleiterin am NABU-Naturschutzzentrum Federsee. „Lehrbücher arbeiten mit Formeln und Molekülstrukturen. Unsere Moor-Klima-Box zeigt das Gleiche, aber so, dass jeder sofort begreift, was im Moor passiert.“
Das Modell wurde von einer bundesweiten Arbeitsgruppe aus fünf Moorpädagog*innen entwickelt. Es zeigt mithilfe von Lichteffekten, Geräuschen und drei auswählbaren Funktionsmodi, wie Kohlenstoff in einem intakten Moor gespeichert wird, was passiert, wenn ein Moor entwässert wird, und warum dadurch klimarelevantes Kohlendioxid freigesetzt wird. Die Box soll auch bei Führungen, Schulprojekten und Ausstellungen zum Einsatz kommen.
Gebaut und programmiert wurde die „Moor-Klima-Box“ vom Münchner Ingenieurbüro „Technik und Design“. Mit dem neuen Modell will das NABU-Naturschutzzentrum Federsee künftig besser vermitteln, warum Moore für den Klimaschutz so wichtig sind.