Mühlhausen: Ausbau des Albaufstiegs könnte sich verzögern

Finanzlücke des Bundes schlägt auf viele Verkehrsprojekte durch

Der Ausbau einiger Autobahnen in Baden-Württemberg droht ins Stocken zu geraten. Grund ist eine gewaltige Finanzlücke: Für die Jahre 2026 bis 2029 fehlen dem Bund rund 15 Milliarden Euro, um Bundesfernstraßen wie geplant zu modernisieren oder neu zu bauen.

Insgesamt stehen 74 Ausbau- und Neubauvorhaben auf der Kippe oder es droht die Verzögerung – darunter auch die berüchtigte Engstelle auf der A8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt, bekannt als Albauf- und Albabstieg. «Da haben erst die Sektkorken geknallt, dass nach so vielen Jahren dieses Nadelöhr endlich beseitigt werden kann», sagte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Wenn es nach langwierigen Verfahren endlich Baurecht gebe und auch vor Ort Einigkeit herrsche, sei es schlicht nicht vermittelbar, plötzlich auf die Bremse zu treten.

Bund muss korrigieren

Hermann fordert deshalb eine klare Zusage des Bundes: «Der Bund muss hier korrigieren. Die knappen Mittel für Sanierung und Erhalt dürfen dafür nicht angezapft werden. Diese Projektliste ist ein Hilfeschrei nach mehr Geld – aber kein ernstzunehmender Vorschlag.» Besonders dringend sei der Albaufstieg, der seit Jahren für Staus sorgt. Ebenfalls auf der Liste der vielleicht von Verzögerung betroffenen Projekte sind das Teilstück zwischen Sindelfingen-Ost und dem Autobahnkreuz Stuttgart (A 8), der Abschnitt von Walldorf/Wiesloch zum Autobahnkreuz Walldorf (A6) und der Ausbau der A98 zwischen Rheinfelden und Schwörstadt sowie von Schwörstadt über Bad Säckingen nach Murg.

Länder schlagen Alarm

Auch die übrigen Bundesländer machen Druck. In einem gemeinsamen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz fordern sie die Bundesregierung auf, für eine sichere Finanzierung von Ausbau, Erhalt und Sanierung der Verkehrswege zu sorgen. Der Bundeshaushalt 2025 und der Entwurf für 2026 hielten die Versprechen des Koalitionsvertrags bei Weitem nicht ein, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Damit drohten nicht nur Verzögerungen beim Autobahnausbau, sondern auch bei Schienenwegen und Wasserstraßen – im schlimmsten Fall sogar ein Stillstand.

 

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