Müllgebühren in Baden-Württemberg steigen wohl

Müll ist teuer

Seit Jahren kennen die Preise für die Müllabholung vor allem eine Richtung: nach oben. Das dürfte auch im kommenden Jahr so weitergehen, prognostiziert das Land - und nennt Gründe.

Die Menschen in Baden-Württemberg müssen sich im kommenden Jahr wohl auf stärker steigende Müllgebühren einstellen. Aufgrund deutlich höherer Personalkosten und der Energiepreise «ist davon auszugehen, dass sich die Gebührenerhöhung stärker als in den Vorjahren entwickelt», sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums.

Mehr als 180 Euro

Ein Vier-Personen-Haushalt müsse 2023 im Schnitt mit Kosten in Höhe von 180,21 Euro pro Jahr für die Müllentsorgung rechnen, hieß es bei der Vorstellung der Abfallbilanz für das Jahr 2022. Im vergangenen Jahr hatte der Wert noch bei 173,71 Euro gelegen. Die Erhöhung lag jedoch mit 3,7 Prozent deutlich unter der Inflationsrate.

Als Grund für weiter steigende Gebühren führt das Umweltministerium verschiedene Gründe an. So seien die Personalkosten und die Energiekosten der Abfallwirtschaftsbetriebe gestiegen, während die Preise beim Verkauf von Wertstoffen, etwa Papier, Kunststoff oder Metall, gesunken seien. Zudem gebe es einen großen Investitionsbedarf, etwa für den Ausbau und die Ertüchtigung von Verwertungsanlagen oder für neue Müllfahrzeuge. Besonders der Umstieg auf Elektromobilität sei teuer. Batteriebetriebene Fahrzeuge hätten etwa den doppelten Preis wie solche mit Dieselmotor.

Markterholung möglich

Die Entsorgungsbranche selbst glaubt nicht, dass die Abfallgebühren überall deutlich steigen werden. «Es gibt keinen durchschlagenden Grund für flächendeckende Erhöhungen der Abfallgebühren in Baden-Württemberg», sagte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Im Einzelfall könnten Erhöhungen aber erforderlich sein, weil auch im kommenden Jahr mit steigenden Lohn- und Energiekosten gerechnet werden müsse.

Optimistischer schaut der Verband auf die Verkaufspreise für Rohstoffe. «Wir gehen davon aus, dass sich die Märkte erholen werden und man im Zuge dessen im nächsten Jahr eventuell sogar mit steigenden Erlösen aus dem Verkauf von Sekundärrohstoffen wie beispielsweise Altpapier rechnen kann», sagte Rehbock.

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