Der Hauptturm des Ulmer Münsters bleibt für Besucher bis mindestens Ende des Jahres gesperrt.
Das hat die Münstergemeinde heute mitgeteilt. Den Angaben zufolge sind die Stufen im Treppenaufgang zum Hauptturm stark verwittert und müssen ersetzt werden. Nach eigenen Angaben bedauert man die Sperrung, besonders jetzt, wo viele Touristen in der Stadt seien, die gerne den Turm bestiegen hätten.
Ursprünglich sollten nur Vandalismusschäden in den Treppenhäusern beseitigt werden. Im Zuge einer zeitgleich stattfindenden Untersuchung der Treppenaufgänge auf ihre Statik, machten besonders die vier filigranen separaten Treppentürme von 70 auf 102 Meter auf sich aufmerksam. Die ersten neun Treppenstufen des Turmaufstiegs von Null auf 70 Meter seien stärker verwittert, als es der erste Augenblick vermuten ließ. „An den betreffenden Treppenstufen und an der tragenden Treppenspindel wurde deutlich, dass diese Stufen ersetzt werden müssen. Ein akutes Sicherheitsrisiko besteht nicht, wir wollen aber kein Risiko für unsere Besucher eingehen“, so Münsterbaumeisterin Dr. Heidi Vormann. Der Turmaufstieg werde daher erst geöffnet, wenn diese neun Treppen getauscht sind.
„Mir tut das Leid für alle Touristen und wir hätten die Einnahmen durch den Turmaufstieg auch dringend benötigt. Aber die Sicherheit geht vor“, bedauert Dekan Ernst-Wilhem Gohl. Doch das ist momentan nicht die einzige Baustelle am Ulmer Münster. Neben dem Einbau der Chororgel, der zwei neuen Münsterfenster, den Untersuchungen am nördlichen Chorturm, der Sockelsanierung auf der Südseite und den Sanierungsarbeiten am Hauptturm ist das die sechste Baustelle. Gut eine Million Menschen besuchen das Ulmer Münster jährlich. Durchschnittlich jeder Fünfte steigt bei seinem Besuch auf den Turm des Ulmer Wahrzeichens.