Nach Abfuhr vom Bund: Grün-Schwarz entscheidet über Pandemie-Politik

Corona

Am kommenden Sonntag dürften auch im Südwesten die Masken und die Zugangsbeschränkungen fallen. Das Land ist mit seinem Vorstoß für eine Verlängerung der Schutzmaßnahmen beim Bund abgeblitzt. Nun bleibt Grün-Schwarz nicht mehr viel übrig.

Die Regierung aus Grünen und CDU in Baden-Württemberg entscheidet am heutigen Dienstag (29.03.2022) über das weitere Corona-Management. Allerdings sieht das Land kaum noch Möglichkeiten einzugreifen, weil der Bund per Gesetz dafür gesorgt hat, dass nach einer Übergangsfrist ab kommenden Sonntag nahezu alle Schutzmaßnahmen wegfallen. Übrig bleibt die sogenannte Hotspot-Regel, womit der Landtag regional eine besonders kritische Corona-Lage feststellen und schärfere Maßnahmen verhängen kann. Doch die Spitzen von Grünen und CDU halten diese Regel im Gegensatz zu Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für rechtlich nicht umsetzbar.

An Dienstagmorgen beraten zunächst die Spitzen von Grünen und CDU im Koalitionsausschuss über das weitere Vorgehen, dann soll das Kabinett entscheiden. Es gilt als sicher, dass die Auflagen von diesem Sonntag an zunächst wegfallen werden. Denn trotz der hohen Zahl an Neuansteckungen sind die Krankenhäuser in Baden-Württemberg noch relativ weit von der Belastungsgrenze entfernt, was die Kapazitäten angeht.

Neben der Pandemie-Politik beschäftigt sich die Landesregierung auch mit den Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Alle Ministerinnen und Minister sollen berichten, was sie in ihrem Bereich noch erwarten und wie sie darauf reagieren wollen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die Pläne nächste Woche in einer Regierungserklärung im Landtag präsentieren.

Das Land ist vor allem wegen der Unterbringung von Zehntausenden von Flüchtlingen, der steigenden Preise und unterbrochener Lieferketten in der Wirtschaft unter Druck. «Dieser Krieg verändert alles», hatte Kretschmann schon vergangene Woche gewarnt. (dpa/lsw)

Das könnte Dich auch interessieren

12.12.2025 Geisterlehrer in Ba-Wü: Skandal um unbesetzte Lehrerstellen offenbar noch viel größer Der Skandal um unbesetzte Lehrerstellen in Baden-Württemberg ist offenbar deutlich größer als bislang bekannt. Eine Untersuchung einer Arbeitsgruppe der Landesregierung zeigt, dass zeitweise bis zu 2.500 Stellen nicht besetzt waren – fast doppelt so viele wie die im Sommer gemeldeten 1.400. Grund für den Fehler sei eine IT-Umstellung in den Jahren 2005 und 2006, teilte 09.12.2025 Verband Bildung und Erziehung: Sanktionen gegen Lehrer "vollkommen unangemessen" Der Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg hat die von der Südwest-CDU im Wahlprogramm vorgeschlagenen Sanktionen für Lehrkräfte mit mangelnder Leistungsbereitschaft energisch zurückgewiesen. «Das Sanktionieren von Lehrkräften, die vermeintlich schlechte Leistungen bringen, ist vollkommen unangemessen», kritisierte VBE-Landeschef Gerhard Brand. «Die Lehrkräfte arbeiten seit Jahren am Limit und sind am Ende ihrer Kräfte. Ihnen nun auch noch 14.11.2025 Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben: Projekt gescheitert Das dritte Biosphärengebiet in Baden-Württemberg kommt vorerst nicht. Geplant war eine Schutzfläche von rund 67.500 Hektar in Allgäu und Oberschwaben, in der Menschen, Natur und Wirtschaft im Einklang arbeiten sollten. Ziel war es, Moor- und Naturschutz mit nachhaltigem Tourismus und regionaler Wirtschaftsförderung zu verbinden. Nach jahrelanger Prüfung stoppte die Landesregierung das Vorhaben nun offiziell. Hintergrund 18.10.2025 Stuttgart: Lotto-Spieler darf sich über fast 1,2 Millionen Euro freuen Bei der Eurojackpot-Ziehung am Freitag hat ein Tipper aus Stuttgart mit fünf Richtigen und einer richtig vorausgesagten Euro-Zahl knapp 1,2 Millionen Euro abgeräumt. Im Landkreis Reutlingen darf sich ein zweiter Lottospieler über einen hohen Gewinn freuen: Er erhält etwas mehr als 112.000 Euro. Laut Lotto Baden-Württemberg liegt die Wahrscheinlichkeit auf einen Gewinn bei der europäischen