Am Sonntag, den 9. November, wird eine Gedenktafel mit einem Stern in der Mitte im Stil des „Hollywood Walk of Fame“ für den legendären Ulmer Nachtclub „Aquarium“ in der Kohlgasse 20 feierlich im Boden eingelassen. Der Nachtclub war von 1966 bis 1999 ein Hotspot für Stars wie Freddie Mercury, Nina Hagen oder Udo Jürgens. Selbst der Münchner Schickeria war das Ulmer Ausnahme-Lokal bekannt.
Die Gedenkplatte wurde Anfang September in den Roxy Kulturhallen in Anwesenheit der Ulmer Oberbürgermeisters Martin Ansbacher feierlich enthüllt. Und das genau 40 Jahre nachdem Queen-Frontsänger Freddie Mercury seinen 39. Geburtstag im „Aquarium“ gefeiert hatte.
Die Tafel erinnert an die schillernde Geschichte des „Glitzerbistros“, das für seine extravaganten Partys und queere Kultur mitten in der Provinz bekannt war. Mehrere teils wilde Legenden ranken sich um den Nachtclub. Eine: War Michael Jackson auch dort?
Im Vorfeld der Aktion am Sonntag, den 9. November, läuft um 12:30 Uhr der neu entstandene Dokumentarfilm „Nachtclub Aquarium“ in Ulm im Kino. Der Film basiert auf Interviews mit Zeitzeugen, erzählt die bewegende Geschichte des Clubs und stammt von einem engagierten Künstler-Kollektiv rund um das Ulmer Studio Gläx der Filmschaffenden Anna Mönnich und Mark Klawikowski.
Neben dem neuen Film „Nachtclub Aquarium“ gibt es schon länger das vielbeachtete Buch „Nice Society“ von Ralf Grimminger mit Auszügen aus dem Gästebuch, das als verschollen gilt und jetzt auch von den Filmschaffenden gesucht wird. Auch das Stadtarchiv Ulm versucht bisher vergeblich, dieses besondere Zeitdokument für seine Sammlung zu sichern. Außerdem zeigte das Theater Ulm die durchgehend ausverkaufte Vorstellung „Aquarium 85“ als Clubnacht mit Livemusik von Musikerin Ariane Müller und Regisseur Benjamin Künzel.
Die Gedenktafel wird im Anschluss an die Filmvorführung am 9. November um 14 Uhr in der Kohlgasse 20, nähe Münsterplatz, im Boden eingelassen. Dabei wird an die Wirte Manfred Zauter und Garry Lottermoser erinnert, die das „Aquarium“ zu einem einzigartigen Ort machten. Das Paar ist mittlerweile verstorben.
Die Veranstaltung wird von der Stadt Ulm unterstützt, ist ein Beitrag zur städtischen Erinnerungskultur und zur Förderung von Vielfalt und Toleranz. Lange Zeit hatte die Stadt Ulm die Geschichten rund ums „Aquarium“ eher totgeschwiegen.