Die wichtige Kreuzung an der Bundesstraße 10 wurde zum Nadelöhr. Für viele Pendler wurde die Fahrt zur Arbeit zur Geduldsprobe.
Der Arbeitstag begann für die Straßenwärter sehr früh, schon um vier Uhr morgens rückten sie an. Sie bauten provisorische Baustellenampeln auf. Zahlreiche Fahrspuren wurden gesperrt, die viel befahrene Kreuzung wurde aus allen Richtungen verengt. Nur eine Fahrspur und die Rechtsabbiegespur blieben frei.
Als der morgendliche Berufsverkehr begann, wuchs die Blechlawine schnell an. Der Rückstau reichte bis nach Ludwigsfeld hinein, Autofahrer verloren über eine halbe Stunde. Viele wurden kalt erwischt, sie wollten den üblichen Stau auf der B28 umfahren. Doch genau diese Umleitung wurde für sie trotz Ankündigung zur Falle.
Polizeibeamten regelten den Verkehr manuell. Sie gaben Handzeichen und versuchten, den Stau abzubauen. Doch die Aktion wurde durch einige Fahrer behindert. „Manche schauen nur auf die rote Ampel“, seufzt ein Polizist. „Dabei regeln wir doch den Verkehr.“
Immer wieder hielten Autos an. Sie standen vor der roten Baustellenampel. Dabei hatten die Handzeichen der Polizei Vorrang. Diese Stopps verlängerten den Stau für alle unnötig. Die Ungeduld mancher Autofahrer drückte sich im Hupen aus, doch auch diese Autofahrer kamen dadurch nicht schneller voran.
Währenddessen arbeiteten sechs Techniker gleichzeitig an allen Ampelmasten der großen Kreuzung. Von Leitern und Hubsteigern aus tauschten sie sämtliche Signalleuchten aus, über einhundert Stück. Die bisherige Anlage war in den vergangenen Monaten oft ausgefallen. Das führte immer wieder zu erheblichen Behinderungen. Um die Störungen zu beseitigen, wurde aufwändig nach der Ursache gesucht. Im September hatte man beispielsweise einen Anforderungstaster für Gehbehinderte ausgetauscht. Er stand im Verdacht, die Ursache für die Sicherheitsabschaltungen der Ampelanlage zu sein.
Nach dem Einbau folgte die wichtigste Phase der Reparatur, die einwandfreie Funktion musste sichergestellt werden. Dafür liefen zahlreiche Tests. Jede einzelne Leuchte wurde mehrfach geprüft, die Schaltprogramme wurden simuliert. Erst als alles perfekt funktionierte, gab es grünes Licht.Gegen 14 Uhr war es dann geschafft, die Arbeiten wurden erfolgreich beendet. Die provisorischen Ampeln und Sperrungen verschwanden, der Verkehr kann wieder normal fließen.
In den nächsten Monaten wird sich zeigen, ob durch den Tausch auf die nun deutlich besser sichtbaren LED-Leuchten die bisherigen Störungen nicht mehr auftreten. Für die kommenden Jahre ist weiterhin ein Tausch der Steuerung angedacht, um die vielfältigen Wünsche von ÖPNV, Autofahrern und Radfahrern zu erfüllen. Die Herausforderung sind dabei nicht nur die stark unterschiedlichen Verkehrsströme je nach Tageszeit, sondern auch Konzerte und Basketballspiele in der angrenzenden ratiopharm-Arena. Richtung Norden begrenzt der Allgäuer Ring die Kapazität der Kreuzung, daher leitete die Polizei den Verkehr auch zeitweise nach Osten um, um den Allgäuer Ring wieder frei zu bekommen.