Kurz vor acht Uhr morgens wurde am Dienstag, den 30. August, die Bahnstrecke Neu-Ulm – Senden gesperrt, die Bahn meldete als Grund Reparaturarbeiten an der Strecke. Knapp drei Stunden lang war kein Zugverkehr möglich, nachdem ein Lokführer bemerkte, dass während der Fahrt zwischen den Neu-Ulmer Stadtteilen Ludwigsfeld und Gerlenhofen ungewöhnliche Schwingungen auftraten. Die im Bahnjargon als Gleislagefehler bezeichnete Störung kann auftreten, wenn der Untergrund durch Regenwasser ausgespült wird und der Gleisschotter nachrutscht. Aufmerksame Lokführer spüren beim Befahren die Absenkung und melden diese Störung an ihre Leitstelle. Die Strecke wurde kurz vor acht Uhr morgens sofort gesperrt und Arbeiter losgeschickt, um die Meldung zu überprüfen. Mit Handstopfmaschinen wurde der Schotter wieder so verdichtet, dass das Gleis wieder in seiner ursprünglichen Lage ist und problemlos befahren werden kann.
Während der Streckensperrung versuchte die Bahn, den Verkehr mit Ersatzbussen durchzuführen. Nach knapp zwei Stunden traf der erste Bus eines Unternehmens aus dem knapp 70 Kilometer entfernten Dietmannsried ein, um die mittlerweile mehrere Hundert wartenden Fahrgäste weiter zu transportieren. In der Zwischenzeit wurden reguläre Linenbusse bis auf den letzten Stehplatz gefüllt, andere Reisende bestellten sich ein Taxi. Wer konnte, ließ sich von Angehörigen mit dem Auto abholen, eine Frau nahm dabei auch eine Bahn-Mitarbeiterin auf dem Weg zur Arbeit mit nach Ulm, damit diese in einem anderen Zug arbeiten kann und nicht noch weitere Züge ausfallen.
Nach halb elf Uhr vormittags waren die Reparaturen beendet und der Zugverkehr konnte wieder aufgenommen werden. Bis alle Züge wieder in ihren regulären Umlaufplänen unterwegs waren, kam es bis in den Nachmittag hinein zu Verspätungen.