Neue Bodensee-Fähre mit Flüssiggas-Antrieb bleibt erstmal im Hafen

Schiff sollte schon 2019 in See stechen

Die neue Bodensee-Fähre mit Flüssiggas-Antrieb für die Strecke zwischen Konstanz und Meersburg kann nicht wie geplant in See stechen.

Die «Richmond» habe durch die Schiffsuntersuchungskommission (SUK) am 28. August keine Fahrterlaubnis für den Kursverkehr erhalten, teilten die Konstanzer Stadtwerke am Freitag auf Anfrage mit. Grund dafür sei «ein kleines elektronisches Problem bei der Automation». Mehr als 99,5 Prozent der technischen Anforderungen seien erfüllt worden. Zuvor hatte der «Südkurier» (Freitag) darüber berichtet.

Zudem warte der Fährbetrieb noch auf Zulassungsunterlagen der Klassifikationsgesellschaft, «von denen wir gehofft hatten, dass sie bis zum Prüftermin vorliegen», so die Stadtwerke weiter. Diese Unterlagen seien ebenfalls Voraussetzung für die Erteilung des Fahrterlaubnisscheins. Man werde sich um die schnellstmögliche Beseitigung des technischen Problems kümmern und es werde sobald wie möglich – innerhalb der nächsten Wochen – eine Nachprüfung durch die SUK erfolgen.

Die Stadtwerke hatten auch schon in der Vergangenheit Pech mit dem neuen Fährschiff. Ursprünglich sollte die «Richmond» bereits 2019 in See stechen. Eine Insolvenz der Werft machte den Projektverantwortlichen aber einen Strich durch die Rechnung und verzögerte den Bau.

Mehr als 27 Millionen Euro hat die neue Fähre den Angaben nach gekostet. Der Bund steuerte rund 1,77 Millionen Euro bei. Die Verantwortlichen erhoffen sich durch den neuen Antrieb mit flüssigem Erdgas (LNG) eine ökologischere Flotte.

Das neue Schiff ist den Stadtwerken zufolge 82,5 Meter lang und 13,4 Meter breit. Es biete Platz für 700 Passagiere und 64 Autos. Die neue Autofähre ersetzt die in die Jahre gekommene «Fontainebleau», die mit ihren mehr als 50 Jahren das dienstälteste Schiff in der Flotte ist und lediglich Platz für 40 Autos bietet.

Auf der 4,8 Kilometer langen Strecke zwischen Meersburg und Konstanz pendeln ganzjährig sechs Fähren. Der Seetörn von 15 Minuten erspart einen Umweg von rund 70 Kilometern.

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