Offenhausen: Bewusstlos durch Kohlenmonoxid

Kohlenmonoxid-Alarm

Wegen einer bewusstlosen jungen Frau wurde der Rettungsdienst am Sonntagvormittag in den Neu-Ulmer Stadtteil Offenhausen gerufen. Als die Retter die Wohnung eines Mehrfamilienhauses betraten, lösten ihre Kohlenstoffmonoxid-Warngeräte sofort Alarm aus, die Feuerwehr musste zu Hilfe kommen.

Die Rettungsdienst-Mitarbeiter wussten sofort um die große Gefahr, in der sich die Bewohner und auch die Helfer selbst befanden. Das geruchlose Gas blockiert den Sauerstofftransport im Blut und führt schon nach wenigen Atemzügen zur Bewusstlosigkeit. Die Patientin und eine zweite Bewohnerin wurden sofort in das Treppenhaus und damit in Sicherheit gebracht. Beide Bewohnerinnen der Wohnung mussten schließlich in Krankenhäuser gebracht werden. Neben weiteren Rettungswagen wurde die Feuerwehr alarmiert, die mit rund 30 Einsatzkräften anrückte. Alle Bewohner des vierstöckigen Hauses und des direkt angebauten Nachbarhauses wurden von Feuerwehrleuten mit Atemschutz eilig aus dem Haus gebracht, dabei wurden auch zwei Wohnungen aufgebrochen, bei denen niemand auf das Klingeln, Klopfen und Rufen reagierte. In beiden Wohnungen war niemand.
Vor dem Haus wurden die 18 Bewohner vom Rettungsdienst in Empfang genommen und auf eine mögliche Kohlenstoffmonoxid-Vergiftung untersucht. Gleichzeitig sperrten Feuerwehrleute die Gaszufuhr im Keller des Hauses ab und stellten einen Lüfter vor den Hauseingang, um das gefährliche Gas aus dem Gebäude zu drücken. Gegen die Kälte verteilte der Rettungsdienst Decken, der Bus der Ulmer Feuerwehr wurde zum Aufwärmen und als Aufenthaltsort an die Einsatzstelle gebracht. Auch im Bus wurden die Evakuierten vom Rettungsdienst betreut.

Die Feuerwehr musste während dem Lüften des Hauses erneut in das Gebäude, da eine Bewohnerin in der Hektik des Aufbruchs vergessen hatte, ihren Herd auszuschalten.

Ein weiterer Hausbewohner klagte über eine Erkältung und dass er schlecht Luft bekommt, da er ungeimpft ist, mussten der Notarzt und die Rettungswagenbesatzung auch eine Corona-Infektion in Betracht ziehen. Mit Schutzanzügen erfolgte eine Erstuntersuchung, bevor der Patient in ein Krankenhaus gebracht wurde. Insgesamt waren vier Rettungswagen und ein Notarzt im Einsatz.

Nachdem die Feuerwehr sämtliche Wohnungen überprüft hatte, dass kein gefährliches Gas mehr dort angesammelt ist, konnten die Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Die genaue Ursache für den Gasaustritt ermittelt nun die Polizei, dabei steht die Gastherme im Badezimmer der Wohnung im Mittelpunkt der Untersuchungen.

Text/Foto: Thomas Heckmann

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