Palmer gegen Sprayer - Tübingen im Zoff um Graffiti

Wieder einmal ist Tübingens Altstadt das Ziel von Graffiti-Aktionen – und Oberbürgermeister Palmer platzt der Kragen.

In Tübingen kämpft Oberbürgermeister Boris Palmer schon seit Jahren vergeblich gegen die Graffiti-Szene. In mehreren Facebook-Posts platzt ihm jetzt der Kragen: Die Verursacher nennt er «Vollpfosten» und «mit Minderwertigkeitskomplexen beladene Wichte».

10.000 Euro Belohnung für Hinweise
Erneut seien «über 20 Altstadthäuser in einer Nacht mit diesem Dreck entwertet» worden, beklagt Palmer. Dabei hatte er vor ein paar Tagen noch an Zeugen appelliert, die 110 zu wählen, sobald sie «Schmierer» beobachten. Zudem gab er bekannt, dass er dank «eines privaten Unterstützers die Belohnung für Hinweise, die zur Verurteilung dieser besonders ruchlosen Täter führten, auf 10.000 Euro erhöhen» könne.

Ob sich schon jemand mit Hinweisen gemeldet hat, das möchte Palmer auf Anfrage nicht sagen: «Dazu will ich erst Auskunft geben, wenn das den Tätern nicht mehr helfen kann.»

Palmer spricht von «Vollpfosten»
Wenn Tübingen nicht eine Vollzeitstelle für einen Stadtmaler hätte, wäre die ganze Altstadt voll mit Graffiti, beklagt Palmer. «Und die Beseitigung ist extrem teuer, weil wir anders als diese Vollpfosten nicht das Leben der Maler riskieren können. Was diese Schmierer sich raus nehmen auf Kosten der Allgemeinheit ist einfach widerwärtig.»

Tatsächlich sind Graffiti in vielen Städten ein teures Ärgernis – sie zu entfernen kostet Millionen. Während die einen in den bunten Bildern ein Stück urbaner Kultur sehen, betrachten sie andere als reinen Vandalismus.

Im vergangenen Jahr hatte Palmer erstmals eine Belohnung von bis zu 5.000 Euro für erfolgversprechende Hinweise zur Verurteilung von Tätern in Aussicht gestellt. Laut einem damaligen Facebook-Post von Palmer dürfte ein halbes Dutzend Sprayer vor Gericht gelandet sein. Auch ist der Oberbürgermeister schon mal mit Farbeimer und Walze illegalen Graffiti an einem Musikschulgebäude zu Leibe gerückt.

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