Die Bundesregierung will mit Photovoltaikanlagen auf Ackerland den Ausbau erneuerbarer Energien vortreiben. Landwirtschaftliche Flächen könnten so doppelt genutzt werden. Der Deutsche Bauernverband sieht diese Pläne kritisch. Auch der Kreisbauernverband Ulm-Ehingen sieht darin deutliche Schwachstellen.
Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium, das Umweltministerium sowie das Agrarministerium hatten sich auf Eckpunkte mit dem Ziel geeinigt, dass deutlich mehr Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen installiert werden. Der Deutsche Bauernverband kritisiert das geplante Maßnahmenpaket. Generalsekretär Bernhard Krüsken sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Der Vorschlag nimmt nicht genügend Rücksicht auf die Belange der Landwirtschaft.“ So würden vor allem die ertragreichsten Äcker mit Photovoltaik überbaut. Das sei nicht nachhaltig.
Auch Ernst Buck, Vorstand des Kreisbauernverbands Ulm-Ehingen, sieht darin deutliche Schwachstellen. Er sagte im DONAU 3 FM Interview: „Die Problematik in der Landwirtschaft ist einfach diese, dass Freiflächenanlagen der Landwirtschaft ihre Flächen entzieht, egal ob Nahrungsmittel- oder Energieproduktion. Und diese sind in Deutschland nicht vermehrbar. Wir werden dann Nahrungsmittel aus Drittländern importieren müssen. Ob das zum Schluss der richtige CO2 Abdruck ist?“ Erst müsste das Potential im Stadtgebiet ausgeschöpft werden: „Ich bin als Landwirt nicht grundsätzlich gegen Photovoltaik, ich sehe aber genügend Dächer, die nicht belegt sind. Und da sehe ich noch ein riesiges Potential, das wir nutzen sollten.“
Ernst Buck hat dazu auch einen direkten Wunsch an die Ministerien: „Ich würde mir von den Ministerien wünschen, dass sie sich im Vorfeld, bevor solche Themen verabschiedet werden, intensiv mit den Grundstücksbesitzern, mit der Landwirtschaft, auseinandersetzen – und dann die besten Möglichkeiten daraus gezogen werden.“