Die marode Wallstraßenbrücke und die Blaubeurer-Tor-Brücke sollen im Zuge des B10-Ausbaus weichen. Besonders der Rückbau der Erstgenannten stellt eine große Herausforderung dar.
Der Umbau der stark sanierungsbedürftigen Wallstraßenbrücke wird in zwei Phasen durchgeführt. Der erste Bauabschnitt sieht von Dezember 2025 bis April 2026 den Abriss des westlichen Überbaus vor, gefolgt von der östlichen Brückenhälfte, die von Dezember 2027 bis April 2028 abgerissen werden soll. Die umfangreichen Arbeiten sollen Platz für eine neue, verkürzte und schmalere Version der Wallstraßenbrücke schaffen. Dafür kommen rund 1.600 Tonnen Gerüstmaterial zum Einsatz. Das größte Problem dabei: 13 Gleise und mehrere Oberleitungen der Deutschen Bahn. Die verlaufen direkt unter der Brücke und dürfen natürlich während der Bauarbeiten nichts abbekommen. Ein Drahtseilakt, weshalb die Projektleiter von Max Wild ein individuell anpassbares Traggerüst einsetzen, um Schäden an der darunter liegenden Infrastruktur zu vermeiden. Bis ins kleinste Detail wurde ein 3D-Modell erstellt, damit nichts schief gehen kann.
Parallel zur Wallstraßenbrücke steht auch der Rückbau der Blaubeurer-Tor-Brücke an, der im April 2026 beginnen soll. Der Abriss der 320 Meter langen Brücke ist ein Mammutprojekt. Auch hier gilt bei einer Sache besonders viel Vorsicht. Das historische Denkmal am Blaubeurer Tor soll unversehrt bleiben. Und da wird es komplex, das Verfahren reicht hierbei von konventionellem Abriss bis hin zu präzisem segmentweisen Kranaushub.
Bis 2030 soll die B10 sich komplett wandeln. Ein 200 Meter langer Tunnel ersetzt die Brücke über das Blaubeurer Tor, der Ringverkehr wird komplett aufgelöst. Und auch die Wallstraßenbrücke kommt dann deutlich schicker daher. Die Gesamtkosten für die Erneuerung der B10 belaufen sich auf über 200 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg fördert das kommunale Bauvorhaben mit einer Rekordsumme von 105 Millionen Euro.