Prozess gegen Landwirte wegen Tierquälerei-Vorwürfen geht zu Ende

Der Fall aus dem Allgäu sorgte für Aufsehen

Ein Prozess wegen Tierquälerei auf Allgäuer Bauernhöfen vor dem Landgericht Memmingen steht vor dem Abschluss.

Wie ein Sprecher des Gerichts berichtete, sollen am Mittwoch (Verhandlung ab 9.30 Uhr) voraussichtlich die Plädoyers gehalten werden. Möglicherweise werde anschließend auch noch das Urteil verkündet, ansonsten ist am kommenden Dienstag noch ein weiterer Verhandlungstag geplant.

Angeklagt sind zwei Landwirte, Vater und Sohn. Die Staatsanwaltschaft hat in der Anklage das Leiden von zahlreichen Tieren auf den insgesamt drei Höfen der Beschuldigten aufgelistet, es geht um 54 Rinder. In den meisten Fällen wird den beiden Männern vorgeworfen, erkranke Tiere im Stall nicht separiert und keinen Tierarzt gerufen zu haben.

Nach den Ermittlungen wurden teils erst wenige Tage alte Kälbchen mit schweren Erkrankungen sich selbst überlassen. Die Jungtiere hätten Atemnot gehabt und dies auch als lebensbedrohlich erlebt. Mehrere Rinder mussten wegen ihrer Leiden notgeschlachtet werden.

Zu Beginn des Prozesses im September hatten die 68 und 25 Jahre alten Angeklagten zu den Vorwürfen geschwiegen. Später räumten sie Fehler ein und äußerten ihr Bedauern über die Zustände in den Ställen.

Der Betrieb in Bad Grönenbach (Landkreis Unterallgäu) war 2019 im Zuge des sogenannten Allgäuer Tierschutz-Skandals in die Schlagzeilen geraten. Damals gerieten mehrere Bauernhöfe ins Visier von Ermittlern, nachdem eine Tierschutzorganisation Videos veröffentlicht hatte, die Fälle von Tierquälerei aus einem Großbetrieb zeigen sollen. Im Lauf des kommenden Jahres sollen sich die Verantworten von zwei weiteren Betrieben ebenfalls vor Gericht verantworten.

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