Prozess gegen Mutter nach Tod von Kleinkind in Bopfingen

Verhandelt wird vor dem Amtsgericht Ellwangen

Welche Schuld trägt eine 37-Jährige am Tod ihres knapp zweijährigen Sohnes? Der Bub starb durch schwere Misshandlung des Lebensgefährten der Frau. Nach der Verurteilung des Mannes zu einer langen Haftstrafe beginnt nun der Prozess gegen die Mutter des Kindes.

Der gewaltsame Tod eines 23 Monate alten Kindes aus Bopfingen (Ostalbkreis) sorgte vor rund einem Jahr für große Betroffenheit. Nach dem der Lebensgefährte der Mutter zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden ist, beschäftigt sich das Amtsgericht Ellwangen ab Mittwoch (9.00 Uhr) mit der Frage, welche Schuld die Mutter am Tod ihres Sohnes trägt.

Die Staatsanwaltschaft wirft der 37-Jährigen vor, ihren gestorbenen Sohn im Zeitraum von September 2021 bis Ende Oktober 2021 in der Obhut ihres Lebensgefährten belassen zu haben, obwohl sie erkannt und gewusst habe, dass dieser ihren Sohn misshandele. Die Anklage lautet auf Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen.

Der knapp Zweijährige aus Bopfingen war am 21. Oktober 2021 mit zahlreichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben. Das Landgericht Ellwangen verurteilte den damaligen Lebensgefährten der Mutter des Kindes Ende Mai dieses Jahres zu einer Haftstrafe von 14 Jahren wegen Totschlags und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen. Bei der Urteilsverkündung hatte der Vorsitzende Richter betont, es gebe keinerlei Hinweise, dass die Mutter oder die Geschwister des Jungen diesem Verletzungen zugefügt hätten. Doch ob sich die Mutter ausreichend gekümmert habe, sei eine andere Frage, befand das Landgericht damals.

Das könnte Dich auch interessieren

09.01.2025 Mutter wegen Messerangriffs auf eigenes Kind vor Gericht Der Vorfall ereignete sich am 4. Juli 2024 während der Besuchszeit in einem Kinderdorf in Bopfingen-Unterriffingen. Die 34-jährige Mutter soll ihre Tochter mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben. Außerdem wurde ein Schuss aus einer Schreckschusspistole abgegeben. Wer diesen abfeuerte, bleibt bisher unklar. Flucht mit dem älteren Sohn Nach der Tat floh die Mutter mit ihrem 01.04.2025 Polizei erwischt fünfjährigen E-Raucher - Anzeige für Mutter Weil sie ihren fünfjährigen Sohn E-Zigarette rauchen lassen haben soll, muss eine Frau mit einem Bußgeld rechnen. Auf die 24-jährige Mutter kommt eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen eines Verstoßes gegen das Jugendschutzgesetz zu, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch das Jugendamt werde informiert. Polizisten hatten den Jungen am Montag in Biberach mit einer E-Zigarette in der Hosentasche erwischt. 27.01.2025 Falscher Talent-Scout verurteilt - über 5 Jahre Haft Ein Mann, der sich als Talent-Scout des FC Bayern ausgegeben hat, ist unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verurteilt worden. Das Landgericht Ravensburg verhängte eine Haftstrafe von fünf Jahren und zwei Monaten. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 25-Jährige zwischen März 2023 und Juni 2024 in zehn Fällen sechs Jungen missbraucht hat. 17.12.2024 Haftstrafe nach versuchtem Mord an Mutter in Munderkingen Das Landgericht Ulm hat einen 63-jährigen Angeklagten zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Die Richter sind überzeugt, dass der Mann im April dieses Jahres in der Wohnung seiner 91-jährigen Mutter in Munderkingen ein Feuer gelegt hat, um sie und sich selbst umzubringen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Mordabsicht durch Küchenbrand Der Angeklagte soll einen Topf