Prozessbeginn: Illegaler Waffenbesitz und antisemitische Hetze

Vier Männer haben sich bis an die Zähne bewaffnet. Als Grund nennen sie Selbstschutz im Fall eines Kollapses der staatlichen Ordnung. Vor dem Landgericht Mannheim stellt sich jetzt die Frage: Inwieweit wollte die Gruppe diesen selbst in die Wege leiten?




Flammenwerfer, Schwarzpulver, selbst gebaute Pistolen, Molotowcocktails und jede Menge Munition – vier Männer wollten sich laut Anklage für den vermeintlichen Zusammenbruch des Staates wappnen. Darunter ist auch ein als rechtsextremistisch geltender selbst ernannter Druide, der sich von Freitag an (07.01.2022, 9.00 Uhr) auch wegen Volksverhetzung vor dem Landgericht Mannheim verantworten muss. Er und seine drei Komplizen wollen die Waffen zum Selbstschutz gehortet haben. Aber nur einer der Männer hatte laut Anklage als Sportschütze die Erlaubnis zum Erwerb von Munition – deren Beschränkungen er allerdings wissentlich ignorierte. Deshalb muss auch er sich den Verstoß gegen das Waffengesetz vorwerfen lassen.

Holocaust geleugnet, zum Mord an Juden aufgerufen und gegen Flüchtlinge gehetzt

Der 71-jährige Hauptangeklagte hatte laut Staatsanwaltschaft (4 KLs 530 Js 30566/17) in einem sozialen Netzwerk den Holocaust geleugnet, zum Mord an Juden aufgerufen und gegen Flüchtlinge gehetzt. Seine zwischen Ende 2015 und April 2016 veröffentlichen Beiträge seien geeignet gewesen, so die Anklagebehörde, das Vertrauen der Menschen in die Rechtssicherheit zu erschüttern und das gesellschaftliche Klima zu vergiften. Der Prozess beginnt so lange nach den Taten zwischen 2015 und 2017, weil laut Gerichtssprecher Haftsachen vorrangig behandelt wurden. Die vier sind nicht in U-Haft. Vorgesehen sind neun Folgetermine bis zum 08. April. (dpa/lsw)

Das könnte Dich auch interessieren

02.05.2024 Lebenslänglich im Prozess um Altenstadter Doppelmord Nach dem Mord an einem älteren Paar in Schwaben hat das Landgericht Memmingen am Donnerstag einen 38-Jährigen und seine 33 Jahre alte Ehefrau zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Nach Überzeugung der Strafkammer hatten die Eheleute aus Altenstadt im Landkreis Neu-Ulm im Nachbarhaus aus finanziellen Motiven gemeinschaftlich eine 55 Jahre alte Frau mit zahlreichen Stichen erstochen und einen 24.04.2024 Plädoyers in Prozess um Doppelmord in Altenstadt Im Prozess um den Doppelmord an einem Paar in Altenstadt im Landkreis Neu-Ulm wird am Donnerstag (9.00 Uhr) mit dem Beginn der Plädoyers gerechnet. In dem seit Januar laufenden Verfahren sind der Sohn des getöteten Mannes, seine Ehefrau und ein Bekannter der beiden angeklagt. Dem 38 Jahre alten Sohn und seiner 33-jährigen Frau wird vorgeworfen, 23.04.2024 Langenauer Containerbaby: Umfeld der Angeklagten beleuchtet Für die psychiatrische Begutachtung der 38-jährigen Angeklagten musste der neue Sachverständige zahlreiche Akten lesen und in einem mehrstündigen Gespräch mit der Angeklagten einen Zugang zu ihrem Innersten finden, um die Beweggründe für ihr Handeln wissenschaftlich erklären zu können. Am dritten Verhandlungstag waren ehemalige Chatpartner der vierfachen Mutter geladen, darunter auch ein 41-jähriger Mann aus dem 26.03.2024 Partnerin aus Eifersucht erschossen? 84-Jähriger vor Gericht Weil er seine Partnerin aus Eifersucht erschossen haben soll, muss sich ein 84-Jähriger von Mittwoch (8.30 Uhr) an vor dem Landgericht Ravensburg verantworten. Angeklagt ist der Senior wegen Totschlags. Er soll seiner 84 Jahre alte Partnerin Ende September in der gemeinsamen Wohnung in Friedrichshafen (Bodenseekreis) in den Kopf geschossen haben. Der Mann bestreitet die Vorwürfe