Ravensburg: Polizei holt 17-jährigen Aktivisten von Baum

Schon seit dem 12.12. war ein alter Baum in der Grünanlage an der Schussenstraße ständig besetzt, gestern hat die Polizei das Camp aufgelöst und den letzten Aktivisten vom Baum geholt.




Der junge Mann, der trotz mehrmaliger Aufforderung durch Vertreter der Stadt und der Polizei die Baumplattform nicht verlassen wollte, sondern sich an einem in großer Höhe über die Straße gespannten Seil befestigte, wurde von einer dafür ausgebildeten und ausgerüsteten polizeilichen Spezialeinheit ohne Gegenwehr sicher auf die Erde verbracht. Unterstützung erhielt die Polizei dabei von der Freiwilligen Feuerwehr und dem Rettungsdienst.

Der 17-jährige Baumbesetzer wurde nach Feststellung seiner Identität und der Erteilung eines Platzverweises Familienangehörigen übergeben, die Plattform samt Befestigungsmaterial von der Polizei und dem städtischen Bauhof entfernt.

Besetzt wurde der Baum von Jugendlichen, die mit der Aktion auf die Klimakrise aufmerksam machen wollen. Auch im Raum Ravensburg werden Bäume zugunsten des Straßenbaus gefällt, wogegen sich die Jugendlichen auch im Bezug auf die Rodung des Dannenröder Forstes solidarisieren.

Stadt sieht sich dem Klimaschutz verpflichtet

Die Stadt argumentiert, dass weder Versammlungsrecht noch die Corona-Verordnung des Landes eine Fortsetzung der Demonstration und Besetzung des Baumes seit dem 12.12.2020 rechtfertigen würden. Auch wurden entgegen der klaren Vorgabe von Polizei und Stadt Straßen- und Verkehrsflächen mit einem sehr großen Banner überspannt, worin die Verantwortlichen die Möglichkeit der Gefährdung unbeteiligter Dritter sahen.

Nichtsdestotrotz sieht sich die Stadt Ravensburg verpflichtet, bis spätestens 2040 klimaneutral zu werden. Die Stadt Ravensburg betont in diesem Zusammenhang nicht nur den Willen der Stadt für mehr Klimaschutz, sondern auch das Recht auf Versammlungsfreiheit und Protest der Bürgerinnen und Bürger. Dieser müsse sich aber im gesetzlichen Rahmen bewegen und umfasse nicht das Recht, Seile über den öffentlichen Verkehrsraum zu spannen und Camps zum dauerhaften Aufenthalt einzurichten, so die Verwaltung. Denn seitens der Stadt sind alle Gruppen – egal ob der Zweck einer Versammlung gefällt oder nicht – gleich zu behandeln.

Noch während der laufenden Einsatzmaßnahmen fanden sich über 30 Sympathisanten aus dem Umfeld des Klimaaktivisten im Bereich der dortigen Grünanlage zusammen und beteiligten sich an einer Spontanversammlung, von der jedoch keine unfriedlichen Aktionen ausgingen. Gegen 22.15 Uhr wurde diese Versammlung von den Teilnehmern eigenständig beendet.

Das könnte Dich auch interessieren

09.12.2025 Weißenhorn: Betrügerin erschleicht sich Vertrauen eines dementen Seniors Die Frau soll laut Polizei den Schmuck aus dem Haus des 88-Jährigen mitgenommen haben. Die Frau, die sich „Karolina“ nannte, hatte sich als Pflegekraft ausgegeben. Den Mann hatte sie beim Einkaufen kennengelernt und sich sein Vertrauen erschlichen. Nach dem Diebstahl kam sie nicht mehr wieder. Anfang Dezember hatten Angehörige des dementen Mannes den Diebstahl bemerkt 04.12.2025 Kreis Unterallgäu: Auto wird von Zug erfasst und mitgeschleift Weil ein Autofahrer einen herannahenden Zug übersehen hat, der von Krumbach Richtung Pfaffenhausen gefahren ist, ist am Morgen an einem unbeschrankten Bahnübergang bei Breitenbrunn ein Auto von einem Zug erfasst und rund 100 Meter weit mitgeschleift worden. Trotz eingeleiteter Notbremsung konnte der Zugführer den Zusammenstoß nicht verhindern. Der 58-jährige Autofahrer wurde leicht verletzt und kam 18.11.2025 Neu-Ulm: Polizei blitzt viel zu schnellen Sportwagenfahrer Der Fahrer des Sportwagens muss nun mit einem Bußgeld im hohen dreistelligen Bereich, drei Monaten Fahrverbot und zwei Punkten in Flensburg rechnen. Laut Polizei wurden noch zehn weitere Fahrverbote verhängt. 12.11.2025 Polizei warnt: wieder viele Schock-Anrufe in Ulm und dem Alb-Donau-Kreis Die Ulmer Polizei hat heute wieder eine Vielzahl von Anrufen mit der Masche „Falscher Polizeibeamter“ verzeichnet. Seit dem Vormittag gaben sich im Bereich Ulm und dem Alb-Donau-Kreis mindestens 12 Anrufer, darunter 6 Anrufer in Ehingen, als Polizeibeamte aus und versuchten, die Angerufenen, um ihr Erspartes zu bringen. Die Polizei rät im Falle eines Anrufs, das