Der Sommer ist da – und mit ihm die lang ersehnte Urlaubszeit. Sonne am Strand, glasklares Wasser im Bergsee, das Rauschen der Wellen und unbeschwerte Leichtigkeit: All das gehört für viele zum perfekten Urlaub dazu. Doch selbst in der schönsten Zeit des Jahres kann eine Erkrankung nicht ausgeschlossen werden. Umso wichtiger ist es, eine gut ausgestattete Reiseapotheke dabeizuhaben.
Wer auf Reisen geht, wünscht sich eine Zeit voller Erholung und Entspannung vom Alltag. Ob aktiver Abenteuer- oder Sporturlaub, das Erkunden fremder Kulturen oder einfach nur in den Bergen oder am Strand zur Ruhe kommen – eines ist klar: Krankheit wünscht sich in dieser Zeit des Jahres wohl niemand. Doch auch im Urlaub sind Medikamente für die Behandlung akuter oder chronischer Erkrankungen nötig und so ist es sinnvoll, sich schon vor der wohlverdienten Auszeit zu überlegen, was in die individuell passende Reiseapotheke gehört. Der Platz ist schließlich begrenzt.
Neben Medikamenten, die ein fester Bestandteil des Alltags sind, wie solche zur Regulation der Herz-Kreislaufgesundheit, des Zuckerstoffwechsels oder der Schilddrüsentätigkeit, finden sich in der gut sortierten Reiseapotheke auch Produkte, die Schleim lösen, Übelkeit bekämpfen, Schmerzen lindern oder Fieber senken können. Doch worauf sollten Reisende beim Packen der Reiseapotheke achten? Welche Medikamente dürfen bei einer Flugreise ins Handgepäck und welche müssen vielleicht sogar für den Transport in den Urlaub sowie vor Ort kühl gelagert werden? Was gehört in die Reiseapotheke und welche Produkte müssten Patienten gegebenenfalls am Ferienort einkaufen oder sich vom dortigen Arzt verordnen lassen?
Wer an einer chronischen Erkrankung leidet und regelmäßig Medikamente einnehmen muss, sollte die Reise gut vorbereiten. Bereits einige Wochen vor dem Urlaub ist es ratsam, den eigenen Bedarf zu prüfen und alle notwendigen Arzneimittel für die Reiseapotheke in ausreichender Menge bereitzuhalten. Besonders bei Flugreisen gilt: Medikamente gehören ins Handgepäck – vor allem dann, wenn sie temperaturempfindlich sind.
Einige Arzneimittel müssen dauerhaft gekühlt oder zumindest bei konstanter Temperatur transportiert werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten. Dazu zählen unter anderem bestimmte Insuline, Biologika (z. B. bei Rheuma, Psoriasis oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen) sowie einige hormonelle Präparate oder Augentropfen. Diese Medikamente dürfen nicht im Frachtraum des Flugzeugs transportiert werden, da dort extreme Temperaturschwankungen herrschen können. Spezielle Kühltaschen mit Kühlelementen oder sogenannte aktive Kühlsysteme für Reisen sind hier eine sinnvolle Lösung.
Wichtig ist zudem, alle Arzneimittel in der Originalverpackung samt Beipackzettel mitzuführen – das erleichtert die Einfuhr in andere Länder und verhindert Missverständnisse bei Sicherheitskontrollen. Für rezeptpflichtige Medikamente in der Reiseapotheke kann eine ärztliche Bescheinigung auf Englisch erforderlich sein, insbesondere bei starken Schmerzmitteln, Psychopharmaka oder Injektionspräparaten. Informationen dazu geben das Auswärtige Amt, Apotheken oder die jeweilige Botschaft des Reiselandes.
Auch wer ohne chronische Erkrankung reist und somit Medikamente nur im Akutfall benötigt, tut sich selbst einen Gefallen damit, eine kleine Reiseapotheke bei sich zu haben. Hier sind Mittel gegen Schmerzen, Übelkeit und Durchfallerkrankungen, kühlende Salben und Insektenschutzmittel genauso wichtig wie Sonnencreme und die entsprechende Pflege der Haut nach dem Sonnenbad. Zudem ist auch ein gut sortiertes Erste-Hilfe-Sekt inklusive Fieberthermometer, Mundschutz und Einmal-Handschuhen eine sinnvolle Antwort auf die Frage, was alles in die Reiseapotheke gehört.
Der konkrete Inhalt der Medikamente und Produkte, die für den individuellen Urlaub nötig sind, hängt natürlich vor allem auch davon ab, wer die Reise antritt und welches Land die Zielregion ist. So sieht die Reiseapotheke für einen gesunden Erwachsenen, der für eine Woche zum Wandern nach Österreich fährt, anders aus, als wenn Eltern mit Kleinkind und Baby für vier Wochen mit dem Rucksack durch Indonesien reisen.
Bei Fernreisen in tropische Regionen ist eine sorgfältige Vorbereitung besonders wichtig. Zum einen sollten sich Reisende rechtzeitig über notwendige Reiseschutzimpfungen informieren – darunter fallen je nach Ziel unter anderem Hepatitis A und B, Typhus, Gelbfieber oder Tollwut. Viele Impfungen benötigen mehrere Dosen oder einen gewissen zeitlichen Vorlauf, daher empfiehlt sich eine frühzeitige Rücksprache mit dem Hausarzt oder einem Tropeninstitut.
Zum anderen gehören je nach Reiseziel auch spezielle Produkte auf die Checkliste für die Reiseapotheke – allen voran hochwirksame Insektenschutzmittel (Repellents), um sich vor Mückenstichen und dadurch übertragbaren Erkrankungen wie Malaria, Dengue oder Zika zu schützen. Auch Moskitonetze, Malaria-Notfallmedikamente oder Durchfallpräparate können sinnvoll sein. Eine individuell abgestimmte Beratung durch Arzt oder Apotheke hilft, die Reiseapotheke optimal auf das jeweilige Land vorzubereiten.
Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen – allein im Jahr 2019 wurden über 70 Millionen Urlaubsreisen unternommen. Damit unterwegs alles möglichst reibungslos verläuft, lohnt sich eine gute Vorbereitung. Dazu gehört nicht nur die Frage, welche Impfungen für das Reiseziel nötig sind, sondern auch, wie die Reiseapotheke sinnvoll ausgestattet sein sollte.
Nicht alle Medikamente lassen sich problemlos vor Ort besorgen – zumal Sprachbarrieren oder eine andere medizinische Versorgungslage den Zugang erschweren können. Besonders wichtig ist eine vorausschauende Planung für Reisende, die regelmäßig auf Medikamente angewiesen sind: Sie sollten frühzeitig klären, wie der Transport erfolgen kann – etwa bei kühlpflichtigen Präparaten – und wie viel Vorrat für die gesamte Urlaubszeit nötig ist.
Wer sich rechtzeitig Gedanken macht und eine individuell passende Checkliste für die Reiseapotheke erstellt, ist gut vorbereitet – und kann den Urlaub entspannt genießen.