Resolution gegen Antisemitismus verabschiedet

Nach dem Brandanschlag auf die Synagoge in Ulm haben die Fraktionen von Grünen, CDU, SPD und FDP im Landtag ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt und eine Resolution gegen Judenhass und Ausgrenzung verabschiedet.

«Für Hass und Hetze, Rassismus und Antisemitismus ist in Baden-Württemberg kein Platz», sagte der Fraktionschef der Grünen, Andreas Schwarz, am Mittwoch in Stuttgart. «Jüdisches Leben ist ein Teil von Baden-Württemberg. Das sollte heute selbstverständlich sein, ist es aber leider nicht.»

Inhalt der Resolution

In der Resolution mit dem Titel «Sicheres jüdisches Leben in Baden-Württemberg» heißt es unter anderem, dass der Kampf gegen Antisemitismus «entschlossen und entschieden» fortgeführt werden soll.

Zudem sollen der Schutz jüdischer Einrichtungen mit «höchster Priorität» behandelt sowie Maßnahmen im Kampf gegen Antisemitismus intensiviert werden. «Sie sind nicht allein», versicherte Innenminister Thomas Strobl (CDU) bei seiner Rede im Plenum den Menschen jüdischen Glaubens in Baden-Württemberg.

AfD außen vor gelassen

Die AfD ließen die anderen Fraktionen extra außen vor. Schwarz sagte der dpa: «Jemand, der sich nicht klar von Antisemitismus distanziert, jemand, der rassistisches Gedankengut in sich trägt, den frage ich dafür nicht an.» Die AfD stimmte dem Antrag dennoch zu.

Das war passiert

Ein nach wie vor Unbekannter hatte am Samstagmorgen aus einer Flasche eine Flüssigkeit an der Fassade der Ulmer Synagoge ausgeleert und angezündet. Da ein Passant dies beobachtete und umgehend die Feuerwehr rief, konnte der Brand schnell gelöscht werden.

Die Tat hat bei den Menschen in Ulm und zahlreichen Politikern im Land für Empörung gesorgt. CDU-Fraktionschef Manuel Hagel dankte am Mittwoch dem Zeugen, der Zivilcourage gezeigt habe. «Das ist auch Baden-Württemberg. Diese Haltung ist aller Ehren wert.»

Das könnte Dich auch interessieren

03.07.2023 Verdächtiger zwei Jahre nach Brandanschlag auf Ulmer Synagoge verhaftet Der Mann sei am vergangenen Samstag bei der Einreise am Flughafen Stuttgart festgenommen worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der Haftbefehl gegen den 47-jährigen Türken sei daraufhin in Vollzug gesetzt worden. Der Mann soll am 5. Juni 2021 eine Flüssigkeit an der Fassade der Synagoge in Ulm ausgeleert und angezündet haben. Ein Passant hatte 15.01.2024 Brandanschlag auf Ulmer Synagoge - Urteil erwartet Mehr als zwei Jahre liegt der Brandanschlag auf die Ulmer Synagoge zurück, der bundesweit für Aufsehen gesorgt hat: Vor dem Landgericht Ulm soll am Dienstag (11.00 Uhr) das Urteil in dem Fall ergehen. Dem Angeklagten wird unter anderem versuchte schwere Brandstiftung vorgeworfen. Aus mutmaßlich antisemitischen Motiven soll der Türke im Juni 2021 laut Staatsanwaltschaft Benzin 21.12.2023 Angeklagter entschuldigt sich bei Rabbiner für den Brandanschlag Der in Ulm geborene Mann mit türkischer Staatsangehörigkeit hat die Tat gestanden, doch sein Verteidiger Stefan Holoch bezeichnet in einem Gespräch mit DONAU 3 FM den Brandanschlag als untauglichen Versuch, die Synagoge in Brand zu stecken. Auch in der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft werden beschädigte Steinplatten und das rußverunreinigte Jerusalmfenster erwähnt, die Schadensumme dürfte im niedrigen 06.09.2023 Anklage nach Brandanschlag auf Ulmer Synagoge erhoben Nach dem Brandanschlag auf eine Ulmer Synagoge vor zwei Jahren hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 47-Jährigen erhoben. Aus mutmaßlich antisemitischer Motivation heraus soll der Türke am 5. Juni 2021 morgens Benzin entlang einer Wand der Synagoge verteilt und dieses mit einem Feuerzeug angezündet haben, wie die Anklagebehörde am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Politiker hatten den Anschlag