Samstags bald wieder ein Ticket erforderlich

Nur noch bis Ende Dezember kann man in Ulm und Neu-Ulm samstags kostenlos mit Bussen und Straßenbahnen fahren. Das teilt die Stadt Ulm mit.

 

Letztmals am 1. Weihnachtsfeiertag (Samstag, 25. Dezember) dürfen die Fahrgäste in den beiden Städten samstags ohne Fahrschein den Öffentlichen Personennahverkehr nutzen. Ab 1. Januar brauchen sie dann auch an Samstagen wieder ein Ticket.

Versuch endet

Damit endet ein Versuch, den die Stadt vor beinahe drei Jahren gestartet hat: Seit April 2019 waren Busse und Straßenbahnen im gesamten Stadtgebiet von Ulm und Neu-Ulm samstags ohne Fahrschein nutzbar. Die dadurch bei den Stadtwerken entstandenen Einnahmenausfälle von jährlich rund 900.000 Euro wurden von der Stadt Ulm getragen, die zusammen mit SWU und City Marketing den Test auch mit verschiedenen Werbemaßnahmen begleitet hat.

Der Ulmer Gemeinderat hatte sich Anfang 2019 insbesondere angesichts der Baustellensituation vor dem Ulmer Hauptbahnhof für den kostenlosen Samstags-ÖPNV entschieden, nachdem der Einzelhandel deutliche Umsatzeinbußen befürchtet hatte. Kunden könnten wegbleiben, weil die Innenstadt nicht mehr bequem erreichbar sei, so die Befürchtung der Kaufleute.

Neben dem Anreiz, in die Innenstadt zu kommen, verfolgte die Stadt aber noch ein weiteres Ziel: Die kostenfreien Samstage sollten möglichst viele da-zu bewegen, den ÖPNV zu nutzen. Insbesondere bestand die Hoffnung, dass durch das „Schnupperangebot“ Bus und Bahn auch an den übrigen Wochentagen häufiger genutzt würden. Um zu überprüfen, ob diese Effekte eingetreten sind, wurde das Projekt wissenschaftlich vom Institut für Nach-haltige Unternehmensführung der Universität Ulm begleitet.

Das Fazit

In Fahrgastbefragungen zeigte sich, dass tatsächlich mehr als die Hälfte der Nahverkehrsnutzer, die sich aufgrund des kostenlosen Angebots für eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm entschieden hatten, dafür ihr Auto zuhause stehen ließ.

So erfreulich sich die Fahrgastzahlen an den Samstagen allerdings (bis zum coronabedingten Einbruch) entwickelten, zeigten die Befragungen auch, dass ein nachhaltiger Effekt („Spill-Over-Effekt“) durch das ticketfreie Angebot am Samstag ausblieb. Das heißt: Die positiven Samstags-Effekte hatten so gut wie keine Auswirkung auf das Nutzerverhalten an Werktagen mit starkem Berufsverkehr. So gaben 61 Prozent aller Befragten an, dass sich ihr ÖPNV-Nutzungsverhalten an Werktagen nicht verändert habe, und nur 11,5 % äußerten die Absicht, von Montag bis Freitag künftig häufiger mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren zu wollen.

Entscheidung gefallen

Der Ulmer Gemeinderat hat daher bereits im Juli 2021 entschieden, das Angebot nach fast drei Jahren nicht um ein weiteres Jahr zu verlängern – nicht nur, weil der Ratsmehrheit die Kosten aktuell zu hoch waren, sondern auch angesichts der Baufortschritte auf der Friedrich-Ebert-Straße.

Das könnte Dich auch interessieren

09.11.2023 Bürgerdialog zum Stadtverkehr Ulm / Neu-Ulm Wie gestaltet sich der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in den Städten Ulm und Neu-Ulm in den kommenden Jahren? Wie soll das Liniennetz aussehen, über das beide Städte miteinander verbunden sind? Wie verlaufen einzelne Buslinien, in welcher Taktung und mit welchen Haltestellen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Städte Ulm und Neu-Ulm derzeit im Rahmen der gemeinsamen 18.07.2023 Auswirkungen auf den ÖPNV bei Linie 4 und Linie 14 Aufgrund verschiedener Baumaßnahmen (Straßenarbeiten im Bereich der Illerbrücke und Abbruch Fußgängersteg Wiblinger Ring) kommt es während der Sommerferien zu Auswirkungen auf den ÖPNV auf den Linien 4 und 14, wie die SWU mitteilt. Linie 4 Die Linie 4 wird weiterhin im 10-Minuten-Takt verkehren. Die neue Linienführung lautet wie folgt: Linie 4 – Wiblingen. Die Zufahrt 29.04.2024 Senden/Ulm: 16-Jährige soll Arztrezepte gefälscht haben Eine ebenfalls jugendliche Mittäterin soll diese in verschiedenen Apotheken im Umkreis eingelöst haben, wie die Polizei am Montag mitteilte. Aufgefallen sei dies vor knapp einer Woche einer Apotheken-Mitarbeiterin in Ulm. Diese habe den Verdacht gehabt, dass die Unterschrift eines Arztes auf einem Rezept für untypisch große Mengen an starken Schmerzmitteln gefälscht gewesen sei – und 22.04.2024 Anmeldestart für die Ulmer und Neu-Ulmer Kulturnacht 2024 Die Anmeldefrist läuft vom 22. April bis zum 31. Mai. Eine Anmeldung ist online unter www.kulturnacht-ulm.de oder www.kulturnacht-neu-ulm.de möglich, wie die Stadt Ulm mitteilt. Am Samstag den 21. September 2024 hat die Kulturwelt wieder die einzigartige Chance sich an zahlreichen Orten in den beiden Städten mit ihrem spannenden Programm zu präsentieren. Die Kulturnacht ist nicht